Um im Konflikt am Asowschen Meer eine Lösung zu finden, fordert Jens Stoltenberg Russland auf, die beschlagnahmten Schiffe und deren Besatzung freizulassen.
Jens Stoltenberg, NATO-Generalsekretär, spricht bei einer Pressekonferenz im NATO-Hauptquartier in Brüssel.
Jens Stoltenberg, NATO-Generalsekretär, spricht bei einer Pressekonferenz im NATO-Hauptquartier in Brüssel. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Jens Stoltenberg will die Situation zwischen der Ukraine und Russland entspannen.
  • Dazu macht er Forderungen an die russische Seite.
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Im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Kontrahenten zur Mässigung aufgerufen. Wichtig sei jetzt, dass beide Seiten «daran arbeiten, die Situation zu entschärfen», sagte Stoltenberg der «Welt am Sonntag». Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) traf am Samstag am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammen, um mit ihm über die jüngste Eskalation zwischen Moskau und Kiew zu sprechen.

Vor dem Treffen der Nato-Aussenminister am Dienstag in Brüssel forderte Stoltenberg Moskau auf, «einen ungehinderten Zugang zu ukrainischen Häfen und freien Seeverkehr für die Ukraine im Asowschen Meer und der Meerenge von Kertsch sicherzustellen». Es gebe keine Rechtfertigung für den Einsatz militärischer Gewalt gegen ukrainische Schiffe und Seeleute.

Der Zwischenfall rufe den Krieg in der Ukraine in Erinnerung, den Russland mit der illegalen Annexion der Krim begonnen habe, sagte Stoltenberg. Er forderte von Russland die «unverzügliche» Freilassung der Seeleute und die Freigabe der beschlagnahmten Schiffe.

Ukraine im Kriegszustand

Die russische Küstenwache hatte am vergangenen Sonntag in der Meerenge vor der Halbinsel Krim drei ukrainische Marineschiffe beschossen und aufgebracht. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden dabei verletzt. Insgesamt 24 Besatzungsmitglieder wurden festgenommen und von einem Gericht auf der Krim zu zweimonatiger Untersuchungshaft verurteilt.

Russland und die Ukraine schieben sich gegenseitig die Schuld für die jüngste Konfrontation zu. Als Reaktion verhängte Kiew ein 30-tägiges Kriegsrecht in den Küsten- und Grenzregionen und schränkte die Einreise von Russen drastisch ein.

Die jüngste Eskalation der Ukraine-Krise ist auch Thema beim G20-Gipfel in Buenos Aires. Trump hatte wegen der Rolle Russlands ein geplantes Vier-Augen-Gespräch mit Putin kurz vor Gipfelbeginn abgesagt. Merkel traf dagegen am Samstagmorgen den russischen Staatschef.

Russland wirft den ukrainischen Booten vor, in russische Gewässer eingedrungen zu sein. «Er hat sich Zeit genommen, um seine Version des Vorfalls zu erklären, das hat etwa zehn Minuten gedauert», sagte eine französische Diplomatin.

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