Ukrainischer Premier warnt vor Folgen von Nord Stream 2
Der Widerstand gegen die deutsch-russische Gaspipeline Nord Stream 2 kommt vor allem aus den USA. Doch auch die Ukraine ist deutlich verärgert - und warnt nun vor möglichen Folgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmygal hat vor den Folgen der im Bau befindlichen Gaspipeline Nord Stream 2 gewarnt.
«Sollte Nord Stream 2 in Betrieb genommen werden, erzielt Russland höhere Einkünfte, mit denen Moskau unter anderem seine Aggressionen gegen die Ukraine finanziert», sagte Schmygal dem «Handelsblatt» (Montag). «Das heisst: Mit der Pipeline stärkt Europa die russische Aggression. Das kann nicht im Interesse der EU liegen.» Schmygal erwartet sich demnach vom Treffen der EU-Aussenminister am Montag ein «entschlossenes und einheitliches Signal gegenüber Moskau». Die Sanktionen gegen Russland sollten nicht nur verlängert werden, sie müssten vielmehr in Zukunft «klarer, deutlicher und vor allem härter» werden.
Die zwei Mal 1200 Kilometer lange Gasleitung Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland ist fast fertig gebaut. Die USA und mehrere EU-Staaten - darunter Litauen - sind gegen die Pipeline. Deutschland hält aber daran fest.
Erst am Freitag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforum erklärt, dass sie eine Energiepartnerschaft mit der Ukraine erweitern wolle. Sie verwies dabei auch auf die Bedeutung der Ukraine als Gastransitland. Deutschland hatte sich im Zusammenhang im dem Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 dafür eingesetzt, dass die Ukraine weiter eine wichtige Rolle beim Gastransit spielt.