Umweltminister: Untersuchung des Oder-Wassers braucht noch etwas Zeit

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Deutschland,

Die Untersuchungen des Oder-Wassers auf giftige Substanzen nach dem Massenfischsterben in dem Fluss sind noch nicht abgeschlossen.

Blick auf den deutsch-polnischen Grenzfluss Oder in Richtung Frankfurt (Oder). Seit mehreren Tagen beschäftigt das massive Fischsterben im Fluss Oder die Behörden und Anwohner des Flusses in Deutschland und Polen. Foto: Patrick Pleul/dpa
Blick auf den deutsch-polnischen Grenzfluss Oder in Richtung Frankfurt (Oder). Seit mehreren Tagen beschäftigt das massive Fischsterben im Fluss Oder die Behörden und Anwohner des Flusses in Deutschland und Polen. Foto: Patrick Pleul/dpa - sda - Keystone/dpa/Patrick Pleul

«Es kann noch mehrere Tage dauern, bis wir alle Stoffe, die wir für möglich halten, dann auch durchgecheckt haben», sagte der Umweltminister des ostdeutschen Bundeslandes Brandenburg, Axel Vogel (Grüne), am Montag im RBB-Inforadio.

«Das Landeslabor ist da eifrig dabei.» Hinweise aus Polen, dass der hochgiftige Stoff Mesitylen in die Oder gelangt sei, hätten sich für Brandenburg nicht bestätigt, sagte Vogel.

Inzwischen gebe es Breitbanduntersuchungen des Wassers. «Und was die Fische betrifft, da geht es in erster Linie darum herauszufinden, ob in ihnen Schwermetalle gefunden wurden», sagte der brandenburgische Umweltminister. «Von polnischen Seite wird signalisiert, dass sie keine Schwermetalle und insbesondere auch kein Quecksilber in den Fischen gefunden haben, was ja auch beruhigt.»

Die Polen fahndeten jetzt nach 300 Stoffen. «Sie haben angegeben, dass sie jetzt auch gezielt nach Insektiziden im Wasser und in den Fischen suchen», sagte Vogel. «Von unserer Seite wird natürlich auch vom Landeslabor und von anderen beteiligten Laboren untersucht, was auch nur zu untersuchen ist.»

Nach Einschätzung des Umweltministers gibt es mehr als nur eine Ursache für das Fischsterben. Die Dürre und die geringe Wasserführung hätten ziemlich sicher einen Anteil daran. Tatsächlich sei das gesamte Ökosystem der Oder geschädigt. «Deswegen denken wir, dass wir auch nicht eine Katastrophe haben, die innerhalb von einem halben Jahr durch Wiederbesiedlung mit Fischen gelöst werden kann.»

Die etwa 860 Kilometer lange Oder gehört zu den mächtigsten Flüssen Mitteleuropas. Ein grosser Teil des Einzugsgebietes von 120 000 Quadratkilometern liegt in Polen, kleinere Teile in Tschechien und Deutschland. Der Strom gilt als wichtiger Wasserweg und ist einer der grössten Süsswasserzuflüsse der Ostsee. Er entspringt im tschechischen Oder-Gebirge und erreicht nach 120 Kilometern Polen.

Unterhalb der Mündung der Lausitzer Neisse bildet der Fluss auf einer Länge von 162 Kilometern die deutsch-polnische Grenze. Im Unterlauf ist er in Ost- und West-Oder geteilt. Bei Stettin (Szczecin) vereinigen sich die Arme wieder. Dann fliesst die Oder in das Stettiner Haff und von dort aus in die Ostsee.

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