UN besorgt über immer mehr Drohnenangriffe in der Ukraine
Die russische Armee attackiert zunehmend Zivilisten und Energieinfrastruktur in der Ukraine, warnt die UN vor Massenfluchtbewegungen.
Die russische Armee greift in der Ukraine nach UN-Angaben zunehmend die Bevölkerung und zivile Energieinfrastruktur mit Drohnen an. Der humanitäre UN-Koordinator im Land, Matthias Schmale, warnt vor einem möglichen «Kipppunkt», der neue Massenfluchtbewegungen auslösen könnte. 3,6 Millionen Menschen seien intern vertrieben, sagte Schmale. Einige von ihnen lebten seit zwei Jahren und mehr in Notunterkünften.
Die Drohnenangriffe bezeichnet Schmale als «psychologischen Terror». Menschen berichteten davon, wie Drohnen sie in den Strassen verfolgten. Man wisse nie, ob es nur Aufklärungs- oder Angriffsdrohnen seien.
Er sei sehr besorgt, dass der wachsende Einsatz von Drohnen die Zivilbevölkerung immer härter treffe, sagte Schmale in Genf. Er ist unter anderem dort, um mehr Spendengelder aufzutreiben, damit die Menschen durch den Winter kommen.
Sorge über Menschen in Hochhäusern
65 Prozent der Energieinfrastruktur seien teils beschädigt worden, ein grosser Teil davon in diesem Jahr, sagte Schmale. Die Behörden täten mit ausländischer Unterstützung in einem Wettlauf mit der Zeit alles, um vor dem Winter möglichst viel zu reparieren.
Schwierig sei die Energieversorgung von Menschen, die in Hochhäusern leben. Für sie würden unter anderem Treffpunkte eingerichtet, wo sie sich aufwärmen und warm duschen könnten oder warmes Essen bekämen.