UN-Generalsekretär enttäuscht über Umsetzung des Getreideabkommens
Die durch das Getreideabkommen ermöglichten Lebensmittel-Exporte sind im Mai deutlich gesunken. UN-Chef António Guterres zeigt sich enttäuscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland und die Ukraine haben ein Getreideabkommen vereinbart.
- Zuletzt haben die dadurch ermöglichten Lebensmittel-Exporte aber deutlich abgenommen.
- Unter anderem würden Schiffe mittlerweile langsamer inspiziert.
UN-Generalsekretär António Guterres hat sich «enttäuscht» vom derzeitigen Zustand der Umsetzung des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine gezeigt. Unter anderem würden die Schiffe mittlerweile langsamer inspiziert, sodass insgesamt weniger Schiffe ukrainische Häfen erreichten und verliessen und deshalb weniger Getreide bei den Empfängern ankomme, sagte Guterres laut einem Sprecher am Dienstag in New York.
Insgesamt seien die durch das Abkommen ermöglichten Lebensmittel-Exporte im Mai im Vergleich zum vergangenen Oktober um rund drei Viertel gesunken. Der UN-Generalsekretär rief alle Beteiligten dazu auf, die Umsetzung zu beschleunigen und die weitere Umsetzung des Abkommens sicherzustellen.
Aktuelle Verlängerung gilt bis Mitte Juli
Der Getreidedeal zwischen Russland und der Ukraine wurde im vergangenen Sommer unter Vermittlung der UN und der Türkei geschlossen und beendete mehrere Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs Moskaus Seeblockade ukrainischer Häfen. Russland forderte im Gegenzug die Lockerung der westlichen Sanktionen, die russische Agar- und Düngemittelexporte behinderten. Moskau beklagte seither mehrfach, dass diese Forderung nicht umgesetzt wurde – und drohte bereits, das Abkommen nicht noch einmal zu verlängern.
Das Abkommen wurde bereits mehrfach verlängert, zuletzt aber nur noch um jeweils zwei Monate. Die aktuelle Verlängerung gilt bis etwa Mitte Juli.