Uneinigkeit in Deutschland über Testpflicht für Einreisende aus China

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In Deutschland gibt es vor den EU-Beratungen über eine mögliche Corona-Testpflicht für Einreisende aus China dazu unterschiedliche Auffassungen.

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Öfters krank als früher seien wir aber nicht. Durch die Anzahl Corona-Fälle komme das Gefühl einer Zunahme an Krankheitsfällen auf. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesregierung dringt vor EU-Gesprächen auf einheitliches Vorgehen.

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sprach sich in der «Rheinischen Post» für einen verpflichtenden PCR-Test für China-Reisende aus. Das Bundesgesundheitsministerium pochte auf ein einheitliches Vorgehen in der EU.

«Wir streben eine einheitliche europäische Regelung an», sagte ein Ministeriumssprecher mit Blick auf die Beratungen am Nachmittag in Brüssel. Dabei gehe es aus Sicht der Bundesregierung vor allem um ein Virus-Varianten-Monitoring. Bislang sei jedoch kein Auftreten neuer Varianten in China bekannt. Der Sprecher wies darauf hin, dass derzeit bereits darauf hin das Abwasser am Frankfurter Flughafen untersucht werde. Möglich seien auch Prüfungen bezogen auf einzelne Flugzeuge.

Bei den EU-Gesprächen geht es darum, sich über mögliche Corona-Massnahmen abzusprechen. Einige EU-Staaten wie Frankreich und Spanien haben bereits eine Corona-Testpflicht für Reisende aus China angeordnet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich dazu bisher zurückhaltend geäussert.

«Wir wissen nicht, was in China derzeit passiert. Die Infektionen laufen völlig unkontrolliert ab», drängte Montgomery zum Handeln. Er halte es für sinnvoll, eine PCR-Testpflicht bei der Einreise vorzuschreiben. Zudem müsse bei positiv Getesteten eine Sequenzierung stattfinden, um in Deutschland noch nicht registrierte Varianten erkennen zu können, verlangte der Ärztevertreter.

«Es ist nicht ausgeschlossen, dass neue Varianten von China aus den Weg nach Deutschland finden. Wir sollten für den schlechtesten Fall gewappnet sein und Prävention betreiben», betonte Montgomery. Eine Testpflicht würde sich ausserdem etwa mit der Linie der Vereinigten Staaten oder Grossbritanniens decken. Verwundert äusserte er sich über die Zurückhaltung Lauterbachs.

Dagegen äusserte sich der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen skeptisch zu einer Testpflicht. Eine Kontrolle einzelner Direktflüge aus China sei «wenig wirksam», da der überwiegende Reiseverkehr aus China über andere Wege ins Land komme, etwa mit Zwischenstopp in anderen Ländern, sagte Dahmen der ARD.

Derzeit gebe es ausserdem keinerlei Hinweise darauf, dass in China andere Virusvarianten kursierten als die ohnehin bereits weltweit verbreiteten Stämme der Omikron-Familie, argumentierte Dahmen weiter. Gleichwohl sprach auch er sich dafür aus, mögliche neuartige Mutationen mit Stichprobentests frühzeitig zu identifizieren. Zur Eindämmung der Corona-Infektionsdynamik im Inland seien jedoch derzeit Massnahmen wie Maskentragen in Innenräumen und im Nahverkehr sehr viel entscheidender.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) plädierte im RBB-Inforadio mit Blick auf China ebenfalls für eine europaweite Lösung. «Wenn dieses einheitliche Vorgehen nicht zustande kommt, würde ich schon erwarten, dass man in Deutschland wenigstens auch ein Mindestmass ansetzt», sagte sie aber weiter. Auch Nonnemacher verwies auf das Risiko des Entstehens neuer Varianten des Coronavirus und riet dazu, dies «engmaschig zu beobachten».

China erlebt derzeit den weltweit höchsten Anstieg an Corona-Infektionen, die Krankenhäuser sind vielerorts überfüllt.

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