Ungeduld in Italien: Rom soll in Corona-Krise mehr Freiheit geben
Das Wichtigste in Kürze
- In Italien kam es zu Protesten gegen die Corona-Massnahmen.
- Die Menschen fordern eine schnellere Lockerung.
Am Mittwoch hatten Restaurantbesitzer in Mailand gegen Corona-Beschränkungen demonstriert. Sie stellten leere Stühle auf die Piazza Sempione - als Zeichen der vielfach drohenden Pleite durch Umsatzverluste. Wie die Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» am Donnerstag berichtete, verhängten Sicherheitskräfte Bussgelder von 400 Euro wegen einer verbotenen Ansammlung.
Auch in der Toskana und in Venedig gab es diese Woche Proteste. Beteiligt waren Menschen aus Verkehr, Handel und Tourismus.
Gestaffeltes Vorgehen
Die Regionen plädieren für ein geografisch gestaffeltes Vorgehen. Einige Gebiete haben einzelne Vorschriften bereits im Alleingang gelockert: So erlauben die Abruzzen Coiffeuren und Schönheitssalons die Arbeit ab 18. Mai. Die Präsidenten der Regionen argumentieren, dass es in Italien grosse Zonen gebe, in denen kaum Neuinfektionen registriert würden.
Regierungschef Conte sagte Mitte der Woche mehrmals, man prüfe, ob etwa Lokale zwei Wochen früher für Gäste öffnen dürften. Seit 4. Mai ist ihnen der Ausser-Haus-Verkauf erlaubt.
Italien sehr stark betroffen
Italien gehört mit rund 30'000 Toten und gut 90'000 als infiziert gemeldeten Menschen zu Europas am stärksten getroffenen Ländern. Ein Schwerpunkt ist die Lombardei im Norden. Der Süden ist wenig betroffen.
Die Stopps in Wirtschaft und Alltag waren sehr strikt. Wie bisher beschlossen soll der Einzelhandel am 18. Mai voll starten, die Restaurants und Cafés sollen erst im Juni öffnen.