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Ungeimpfter Ösi-DJ: «Ich geh lieber in den Knast»

Carine Meier
Carine Meier

Österreich,

In Österreich gilt ab Februar eine Impfpflicht. DJ Aid Abu Taleb (54) erklärt im Nau.ch-Interview, wieso er lieber in den Knast geht, als sich impfen zu lassen.

Ungeimpfter Österreicher
Aid A. ist DJ, lebt in Wien und ist nicht gegen das Coronavirus geimpft. Angst vor der Impfpflicht hat er aber keine. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab Februar gilt in Österreich eine Impfpflicht. Wer sich nicht impfen lässt, wird gebüsst.
  • Aid Abu Taleb ist ein bekannter Musiker und DJ aus Wien. Er ist nicht geimpft.
  • Er findet die Impfpflicht lächerlich und will eher in den Knast, als eine Busse zu zahlen.
  • Der 54-Jährige ist Familienvater und hat fünf Kinder.

Nau.ch: Aid Abu Taleb, Sie leben in Wien und sind nicht gegen das Coronavirus geimpft. Wieso?

Aid A.: Ich habe einfach keine Angst. Und die Studien haben ja inzwischen gezeigt, dass es nicht darum geht, niemanden anzustecken, sondern sich selbst zu schützen. Da es ja in dem Fall nur um mich selbst geht, höre ich lieber auf mein Bauchgefühl.

Nau.ch: Bilder, wie man sie immer wieder von den österreichischen Intensivstationen sieht, beeindrucken Sie also auch nicht?

Aid A.: Wenn auf der ganzen Welt alle tot auf der Strasse liegen würden, würde ich etwas machen. Aber das passiert ja nicht. Wenn die Lage wirklich so dramatisch wäre, würde man mehr Spitäler bauen. Wir haben Betten in Messehallen aufgestellt und schlussendlich wurden diese nie gebraucht.

Coronavirus Österreich
Ein Corona-Patient wird auf einer Intensivstation im österreichischen Bundesland Oberösterreich behandelt - keystone

Nau.ch: Was halten Sie von der in Österreich ab dem 1. Februar geltende Impfpflicht?

Aid A.: Das ist einfach lächerlich. Die Leute durch Angst dazu zu bringen, sich impfen zu lassen ist der falsche Weg. Wenn die Regierung da mit Infos und Aufklärung vorginge, würde ich mich eher mit dem Thema beschäftigen. In Österreich läuft alles um die Impfung falsch im Moment.

Nau.ch: In Österreich drohen Geldstrafe von bis zu 3600 Euro.

Aid A.: Die kriegen keinen einzigen Euro von mir. Da gehe ich lieber für vier Wochen in den Knast. Ich möchte ja sehen, wie die das machen, mit mir und zwei Millionen anderen Ungeimpften. Die Gefängnisse sind ja jetzt schon überfüllt.

Sind Sie gegen das Coronavirus geimpft?

Nau.ch: Das heisst, es gibt ihrer Meinung nach viele andere, die auch so denken?

Aid A.: Ja, wenn den Österreichern etwas nicht passt, dann machen sie es nicht. Ich rechne fest damit, dass es einen Streik geben wird. Ich kenne viele, die denken wie ich, vor allem Künstler und Musiker. Die haben seit zwei Jahren sowieso keinen Job mehr, die lassen sich nicht erpressen.

DJ Aid
DJ Aid ist nicht gegen das Coronavirus geimpft. - zVg

Nau.ch: Auch Sie haben wegen dem Coronavirus den Job verloren. Wie geht es weiter?

Aid A.: Ich war Musikdesigner für die Marriott-Hotels und habe als DJ und Produzent gearbeitet. In den Bereichen Hotels und Musik hat das Coronavirus natürlich gleich doppelt zugeschlagen und ich wurde entlassen – denen blieb ja auch nix anderes übrig. Aber keine Angst, um mich muss man sich keine Sorgen machen, ich war immer schon ein Survivor!

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