In der Frage um die Kanzlerkandidatur haben sich CDU und CSU geeinigt. Demnach soll Friedrich Merz die Union bei der Bundestagswahl anführen.
Merz und Söder
Friedrich Merz und Markus Söder haben sich offenbar geeinigt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Friedrich Merz soll die Union bei der Bundestagswahl 2025 anführen.
  • Der CDU-Chef wird laut Berichten als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen.
  • CSU-Chef Markus Söder verzichtet.
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Die Kanzler-Frage scheint geklärt zu sein: Wie «Bloomberg» berichtet, soll CSU-Chef Markus Söder auf das Amt verzichten. Innerhalb der Union gibt es damit grünes Licht für CDU-Chef Friedrich Merz.

Das Medium beruft sich auf eine Person, die über die Entscheidung informiert ist. Offiziell werden soll die Auswahl am Mittag.

Wen hättest du lieber als Kanzlerkandidaten?

Für 12 Uhr war eine Medienkonferenz mit Söder und Merz angesetzt. Diese fand in der Bayerischen Vertretung statt, wie die CSU-Landesgruppe am Morgen mitteilte.

Hier hat Söder dann Merz seine volle Unterstützung für den Bundestagswahlkampf versprochen – ohne jedes Zähneknirschen. «Die K-Frage ist entschieden. Friedrich Merz machts. Ich bin damit fein und unterstütze es ausdrücklich», so der bayerische Ministerpräsident.

Er führte aus: «Wir beide sind uns komplett einig». Es gebe für die Union nur ein Ziel, dies sei, die «Ampel abzulösen und Deutschland wieder auf Vordermann zu bringen».

Merz will über Wirtschaft statt über Migration sprechen

Merz, der nun die Unterstützung von CSU-Chef Markus Söder für seine Kanzlerkandidatur hat, machte deutlich, dass er der Wirtschaftspolitik eine zentrale Bedeutung geben werde.

«Das Thema Migration bleibt ein grosses Thema. Ich will allerdings auch noch einmal betonen: Es wäre mein Wunsch, dass es nicht das Hauptthema im Bundestagswahlkampf 2025 wird», sagte Merz in Berlin bei einem gemeinsamen Auftritt mit CSU-Chef Markus Söder. Er erklärte: «Ich möchte, dass wir dieses Problem lösen, dass wir es gegebenenfalls gemeinsam lösen, aber wenn wir es gemeinsam lösen, geht die Union keinen halben Weg mit.»

Pressekonferenz zu Kanzlerkandidatur-Frage
Friedrich Merz (links) bei der Kanzlerkandidatur-Medienkonferenz der Union gemeinsam mit Markus Söder. - dpa

Mit Blick auf Unternehmen in der Krise sagte Merz weiter, die wirtschaftliche Lage in Deutschland sei prekär. «Wir sind allerdings gemeinsam in der Wirtschaftspolitik der Überzeugung, dass nicht die Hilfe von Fall zu Fall und grosse Fördertöpfe das Problem lösen, sondern unsere feste Überzeugung ist, dass die Rahmenbedingungen in Deutschland besser werden müssen, damit die Wirtschaft insgesamt wieder auf die Beine kommt und wieder besser wird», sagte Merz.

Und: «Das heisst, wir wollen eine Wirtschaftspolitik machen, die anknüpft an die Erfolge der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahrzehnten. Das ganze Konzept nennt sich soziale Marktwirtschaft.»

Als Ampel wird die Regierung von Scholz aus SPD, Grüne und FDP aufgrund ihrer Parteifarben bezeichnet. In derzeitigen Wählerumfragen liegt die Union weit vor den Regierungsparteien. Die Parlamentswahl wird regulär im September 2025 stattfinden.

Olaf Scholz begrüsst Kandidatur von Merz

Hendrik Wüst (CDU), der Regierungschef des Landes Nordrhein-Westfalen, hatte zuvor verkündet, aktuell für eine Kanzlerkandidatur nicht zur Verfügung zu stehen. Zugleich sagte er Merz Unterstützung zu. Endgültig entscheiden müssen bei der Union aber die Parteigremien.

Deutschlands Regierungschef Olaf Scholz (SPD) würde eine Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Friedrich Merz für die Parlamentswahl im September 2025 begrüssen. «Es ist mir recht, wenn Herr Merz der Kanzlerkandidat der Union ist», sagte Scholz auf die Frage eines Journalisten im kasachischen Astana.

Der Kanzler hatte schon vorher mehrfach gesagt, dass er sich Merz als Herausforderer bei der nächsten Bundestagswahl wünschen würde. Scholz selbst hat bereits erklärt, dass er erneut kandidieren will. Eine Entscheidung darüber hat die SPD aber noch nicht getroffen.

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