Unionsfraktionsvize: Merz will Trump möglichst bald treffen

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Deutschland,

Unionsfraktionschef Friedrich Merz will laut Vizechef Johann Wadephul schnell ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump anstreben.

Wadephul
Mit der neuen US-Regierung sieht der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Wadephul einen schweren Stand für Europa. - KEYSTONE/DPA/Christian Charisius

Der französische Präsident war bei Trump, der britische Premier auch – Deutschland hat aber noch keine neue Regierung. Wahlsieger Merz will so lange auch möglichst nicht warten, sagt ein Unionsmann.

Unionsfraktionschef Friedrich Merz strebt nach Angaben seines Stellvertreters Johann Wadephul ein baldiges Treffen mit US-Präsident Donald Trump an. «Merz wird Trump so schnell wie möglich treffen und dann hoffentlich schon höhere Verteidigungsausgaben im Gepäck haben», sagte Wadephul dem «Tagesspiegel». Dies könne in den angespannten Beziehungen helfen, «auch wenn wir wissen, dass es alle Europäer gerade schwer haben in Washington».

Wadephul ist nach eigenen Angaben in die Vorbereitung der Gipfeltreffen zu Fragen der Sicherheit Europas und der Ukraine am Sonntag in London und Donnerstag in Brüssel eingebunden und hält dazu Kontakt zum Sicherheitsberater von Kanzler Olaf Scholz (SPD), Jens Plötner, während Merz mit dem Kanzler selbst in Kontakt steht.

Macron und Starmer waren schneller

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Grossbritanniens Premier Keir Starmer waren bereits bei Trump, um ihn im Kreise der Ukraine-Unterstützer zu halten. Der Eklat im Weissen Haus beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat danach aber die Chancen dramatisch sinken lassen. Kanzler Scholz wiederum dürfte als scheidender Regierungschef für Trump keine Rolle mehr spielen.

Kritik
Grossbritanniens Premier Keir Starmer war bereits bei Trump. - EPA/ADAM VAUGHAN

Trumps ehemaliger Nationale Sicherheitsberater, John Bolton, empfiehlt Wahlsieger Merz, bereits vor seiner möglichen Wahl zum Kanzler den Kontakt zum US-Präsidenten zu suchen. «Bis Ende April zu warten, wäre verkehrt», sagte Bolton dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Ein informelles Kennenlernen kann sogar von Vorteil sein für Merz und ihm zusätzliche Spielräume geben.»

Bolton rät: Früher Kontakt mit Trump ist vorteilhaft

Merz sei der CDU-Vorsitzende und werde die führende Wirtschaftsmacht Europas steuern – für Trump sei das Grund genug, genau hinzuhören, erklärte Bolton. Nach seiner Einschätzung wird es Merz helfen, dass er vor seiner Rückkehr in die Politik beim US-Finanzkonzern Blackrock tätig war.

Friedrich Merz
Friedrich Merz. - EYSTONE/DPA/Christoph Soeder

Bolton sagte, Trump mache nicht nur im Umgang mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj «katastrophale Fehler». Der US-Präsident habe auch noch immer nicht verstanden, dass der von ihm geplante Handelskrieg mit der EU den Preisanstieg in den USA weiter anschieben wird. «Vielleicht kann Merz ihm das verdeutlichen.»

Der langjährige Diplomat Bolton, der als Hardliner gilt, war 2018 und 2019 Nationaler Sicherheitsberater im Weissen Haus, trat dann aber im Streit mit Trump zurück. Unter Ex-Präsident George W. Bush war er US-Botschafter bei den Vereinten Nationen.

Kommentare

User #3941 (nicht angemeldet)

Bleibt zu hoffen, dass sich Trump nicht erinnert, wie er seinerzeit von Merkel zurechtgewiesen wurde....

User #9716 (nicht angemeldet)

Bei den Wahlen ist mir DT wie Uriella vorgekommen, nicht zu Unrecht, wie es sich nun zeigt.

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