Vapiano stellt Antrag auf Insolvenz
Die Corona-Krise greift weiter um sich: Die Vapiano-Restaurants bleiben geschlossen. Das Unternehmen muss einen Insolvenzantrag stellen. Die Auswirkungen auf deutsche Franchisenehmer sind jedoch noch unklar.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Coronavirus-Krise stellt die ohnehin angeschlagene Restaurantkette Vapiano beim Amtsgericht Köln einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
Zugleich werde geprüft, ob Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften der Vapiano-Gruppe gestellt werden müssten. Das habe der Vorstand der Vapiano SE entschieden, teilte das Unternehmen in Köln mit.
Das Unternehmen hatte am 20. März seine Insolvenz mitgeteilt und erklärt, der Insolvenzgrund der Zahlungsunfähigkeit sei aufgrund des drastischen Umsatz- und Einnahmenrückgangs eingetreten. Zugleich hatte das Unternehmen einen «dringenden Appell an die Bundesregierung zur schnellen Umsetzung der wirtschaftlichen Hilfen in der Covid-19-Krise» gerichtet. Damit hoffte der Vorstand, den innerhalb einer Frist von drei Wochen gebotenen Insolvenzantrag doch noch abwenden zu können.
Nun teilte Vapiano SE mit, es sei keine Lösung für den zuletzt aufgrund der Covid-19-Krise nochmals signifikant gestiegenen Liquiditätsbedarf von insgesamt zusätzlich ca. 36,7 Millionen Euro gefunden worden. «Insbesondere konnte keine abschliessende Einigung mit den finanzierenden Banken und wesentlichen Aktionären über die Beiträge zu der angestrebten umfassenden Finanzierungslösung erzielt werden», schrieb Finanzvorstand Lutz Scharpe in der Pflichtmitteilung für die Börsen. Mangels Einigung über eine solche Finanzierungslösung hätten auch die in Aussicht stehenden Finanzmittel aus staatlichen Covid-19-Unterstützungsprogrammen nicht beantragt werden können.
Sämtliche durch die Vapiano SE betriebenen Restaurants blieben wegen der Corona-Krise weiterhin bis auf Weiteres geschlossen, hiess es weiter. Deutsche und internationale Franchisenehmer seien aber von der Insolvenz der Vapiano SE unmittelbar nicht betroffen. Die Vapiano SE betreibt weltweit eigenen Angaben zufolge 230 Restaurants, in Deutschland 55.