Velofahrerin (†77) von Trottoir auf Strasse vertrieben – tot

Raphael Wyder
Raphael Wyder

Grossbritannien,

Auriol Grey verjagte im britischen Huntingdon eine Velofahrerin vom Trottoir auf die Strasse, wo sie angefahren wurde. Nun stand die Fussgängerin vor Gericht.

Velo Zürich
Eine Velofahrerin fährt am Limmatquai in Zürich (Symbolbild). - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auriol Grey (49) beschimpfte in Huntingdon (GB) eine Velofahrerin auf dem Trottoir.
  • Daraufhin stürzte die 77-Jährige mit ihrem Velo auf die Strasse und wurde überfahren.
  • Der tödliche Unfall ereignete sich im Oktober 2020 – vor Gericht wurde Grey nun verurteilt.

Im britischen Huntingdon, in der Nähe von Peterborough, verunfallte im Oktober 2020 eine Velofahrerin tödlich.

Auriol Grey (49) ging auf dem Trottoir, als die 77-jährige Celia Ward auf dem Velo an ihr vorbeifuhr. Das Gericht in Petersborough hält in seinem Bericht fest, dass Grey die Seniorin wütend anstiess. Die Fussgängerin habe die Velofahrerin aufgefordert, «von dem verf****en Trottoir zu verschwinden», so das Gericht.

Innert Sekunden wich Ward, eine pensionierte Hebamme, auf die Strasse aus. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigten, wie Grey, die an einer zerebralen Lähmung leidet, ihre Hand hebt, woraufhin Ward das Gleichgewicht verliert.

Von Auto überfahren

Mit fatalen Folgen: Bei ihrem Sturz gerät Ward in die Spur eines Autos, das nicht mehr anhalten kann. Für sie kommt jede Hilfe zu spät: Am Unfallort angekommen, können die Rettungskräfte nur noch ihren Tod feststellen.

Als die Rettungskräfte zum Tatort eilten, flüchtete Grey zu Fuss zum nahe gelegenen Sainsbury's, um Lebensmittel zu kaufen.

Bei der Befragung erklärte Grey den Beamten, sie sei sehbehindert und wegen des Velos auf dem Trottoir «verängstigt» gewesen. Sie fügte hinzu, dass sie ihre Hand «unabsichtlich» gehoben habe.

Nerven Sie sich über Velofahrer auf dem Trottoir?

Drei Jahre Knast für Fussgängerin

Grey wurde am heutigen Donnerstag vom Gericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr Anwalt kündigte an, in Berufung zu gehen, da es «keine Absicht gab, Schaden anzurichten», wie die «Dailymail» zitiert. Ein Bewährungshelfer betonte ausserdem, dass Grey im Falle einer Unterbringung im Gefängnis gefährdet sei.

Ermittlungsleiter Mark Dollard sagte: «Dies war ein schwieriger und tragischer Fall. Auriol Greys Reaktion auf Celias Anwesenheit auf einem Fahrrad war völlig unverhältnismässig.»

Er hofft, dass das Urteil «eine deutliche Mahnung an alle Verkehrsteilnehmer ist, vorsichtig und rücksichtsvoll zu sein».

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