Verband: Ein Drittel der Flüchtlinge wird psychisch erkranken
Laut deutschen Experten droht ein Drittel der vor dem Ukraine-Krieg Geflüchteten, psychisch zu erkranken. Die Therapieplätze seien aber schon jetzt knapp.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Drittel der Ukraine-Flüchtlinge wird wohl aufgrund des Krieges psychisch erkranken
- Genügend Therapieplätze für diese Menschen zu schaffen, ist laut Experten essenziell.
Depressionen, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen: Experten warnen vor den psychischen Folgen für Geflüchtete vor dem Ukraine-Krieg. Schon jetzt gebe es zu wenig Therapieplätze in Deutschland.
Etwa ein Drittel der ukrainischen Geflüchteten wird nach Experteneinschätzung schwere psychische Erkrankungen erleiden: Depressionen, Angststörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen.
Der Geschäftsführer der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer, Lukas Welz, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: «Werden diese Leiden nicht durch Beratung, Begleitung und Therapie adressiert, können sie sich chronifizieren. Dies führt zu einer jahrzehntelangen oder auch lebenslangen gesundheitlichen Belastung.»

Es habe schon vor Kriegsbeginn zu wenig Therapieplätze für Traumatisierte gegeben, die Schutz vor Folter, Krieg und Verfolgung suchten. Welz appellierte an Länder, eine schnelle und ausreichende Finanzierung der psychosozialen Versorgung für Geflüchtete mit Folter- und Kriegserfahrungen zu ermöglichen.