Grünes Gewölbe: 516 Hinweise nach Juwelendiebstahl
Immer noch fehlt von den Tätern des spektakulären Juwelen-Coup im Grünen Gewölbe in Dresden jede Spur. Um Aufschluss zu bekommen, greift die Polizei zu ungewöhnlichen Mitteln.
Das Wichtigste in Kürze
- Gut eine Woche nach dem Juwelendiebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden fehlt bislang eine heisse Spur zu den Tätern.
Bislang seien insgesamt 516 Hinweise eingegangen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Dresden mit.
Allein 160 Hinweise wurden über das von der Polizei geschaltete Portal registriert. Auch der am 1. Dezember über die Sendung «Kripo Live» erfolgte Fahndungsaufruf habe weitere Hinweise ergeben, hiess es.
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder der Ergreifung der Täter führen, hat die Polizei eine Belohnung von einer halben Million Euro ausgesetzt. Die Ermittler vermuten eine Bande im Hintergrund.
Neue Hinweise könnten mitunter eine schnelle Reaktion der Ermittler fordern, teilten der leitende Oberstaatsanwalt Klaus Rövekamp und Polizeipräsident Jörg Kubiessa am Dienstag mit. «Plötzliche Exekutivmassnahmen wie Durchsuchungen und Vernehmungen sind daher jederzeit möglich.»
Zwei unbekannte Täter waren am 25. November im Schutz der Dunkelheit über eines der vergitterten Fenster in das Museum eingedrungen und hatten mit einer Axt Löcher in eine Vitrine im Juwelenzimmer geschlagen. Nach nur wenigen Minuten konnten sie mit ihrer Beute - gut zwei Dutzend der insgesamt rund 100 Teile umfassenden Juwelengarnituren mit Diamanten und Brillanten - flüchten.
Die Stücke, die sie in der Kürze der Zeit nicht zu fassen bekamen, besprühten die Diebe offenkundig mit Feuerlöschpulver, um Spuren zu verwischen. «Nach der gegenwärtigen Einschätzung werden die verbliebenen Werke rückstandslos gereinigt werden können», sagte ein Sprecher der Staatlichen Kunstsammlungen (SKD) der Deutschen Presse-Agentur. «Damit sind die Restauratoren derzeit befasst.» Das barocke Schatzkammermuseum ist seit dem Diebstahl geschlossen.
Um Aufschluss über das Geschehen zu bekommen, haben Polizei und Staatsanwaltschaft am frühen Montagmorgen den spektakulären Einbruch nachgestellt. Zur gleichen Uhrzeit wie bei der Tat überwanden die Fahnder die äussere Sicherung, um an das Fenster zu gelangen. Zudem wurden die Abläufe in der Sicherheitszentrale sowie die technischen Abläufe im Museum bei dem nachgespielten Einbruch überprüft. Experten von der Hochschule Mittweida sollen das Videomaterial von der Tat analysieren und mit Hilfe technischer Lösungen die Qualität verbessern. Davon erhofften sich die Ermittler neue Fahndungsansätze.