Verbotene Pro-Palästina-Demo in Berlin eskaliert
Trotz Verbot kam es in Berlin-Neukölln zu aufgeheizten Menschenansammlungen. Polizisten wurden mit Flaschen und Steinen beworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwochabend eskalierte in Berlin eine Menschenansammlung.
- Laut Polizei handele es sich um Teilnehmer einer verbotenen Palästina-Kundgebung.
- Beamte wurden demnach mit Steinen und Flaschen beworfen, Pyrotechnik wurde gezündet.
Trotz eines Demonstrationsverbots ist es in Berlin-Neukölln am Mittwochabend erneut zu Menschenansammlungen gekommen. Die Polizei sprach von einer aufgeheizten Stimmung auf der Sonnenallee. Es werde Pyrotechnik abgebrannt, Steine und Flaschen auf Polizistinnen und Polizisten geworfen, teilte die Polizei bei der Plattform X, früher Twitter, mit.
Bei den Menschen handele es sich eindeutig um Teilnehmer einer ebenfalls verbotenen Ersatzveranstaltung einer pro-palästinensischen Kundgebung. Die Situation sei sehr dynamisch, sagte ein Sprecher. Nach Beobachtungen eines dpa-Reporters gab es Dutzende Festnahmen.
Auch am Auswärtigen Amt versammelten sich nach Polizeiangaben mehrere Hundert Menschen. Die Versammlung gegen Gewalt in Nahost wurde laut Polizei jedoch direkt von der Veranstalterin beendet, weil sie keinen Einfluss auf die Teilnehmer habe. Angemeldet waren demnach 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gekommen waren mehrere hundert.
Erst in der Nacht zum Mittwoch war es bei pro-palästinensischen Kundgebungen zu Ausschreitungen vor allem in Neukölln gekommen. 20 Polizistinnen und Polizisten seien verletzt worden, hiess es. Zwei hätten den Dienst beenden müssen. Nach Angaben der Polizei wurden 39 Menschen festgenommen und 65 Strafverfahren eingeleitet. Zudem wurden 12 Ordnungswidrigkeiten registriert.