Verletzte bei rassistischer Attacke in Erfurt

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Deutschland,

Sie wurden in Erfurt brutal angegriffen - junge Männer, die aus einem afrikanischen Land stammen. Die Polizei vermutet einen rassistisch motivierten Übergriff.

Demo der Antifa in Erfurt
Teilnehmer einer Demonstration mit dem Motto «Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren» stehen mit Transparenten vor der Staatskanzlei. Hintergrund der Veranstaltungen ist ein Vorfall in der Nacht vom 17. auf den 18. Juli. Damals wurde eine Gruppe von Jugendlichen vor der Staatskanzlei in Erfurt körperlich angegriffen und verletzt. Foto: Bodo Schackow - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Erfurt (D) wurden drei Männer aus Guinea zusammengeschlagen.
  • Die Polizei geht von einem rassistisch motivieren Angriff aus.
  • Hunderte demonstrierten gegen Rechtsextremismus und Übergriffe der rechten Szene.

Drei Männer aus Guinea sind in Erfurt Opfer eines rassistisch motivieren Angriffs geworden. Zwei der Männer wurden verletzt, einer von ihnen schwer, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Demnach war der Zustand des Schwerverletzten zeitweise «kritisch».

Die «dreiköpfige Gruppe ausländischer Mitbürger» sei an einem bekannten Treffpunkt der rechten Szene in einem Plattenbaugebiet im Südosten Erfurts von zehn bis zwölf Deutschen verbal und danach tätlich angegriffen worden. Die Polizei sprach von einem «fremdenfeindlichen Übergriff». Zwölf mutmassliche Täter wurden vorläufig festgenommen und in Gewahrsam genommen.

Der Gesundheitszustand des Schwerverletzten sei zeitweise als kritisch eingeschätzt worden, hiess es. Er wurde wie der andere Verletzte im Krankenhaus versorgt.

Demo der Antifa in Erfurt
Teilnehmer einer Demonstration mit dem Motto «Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren» laufen mit Fahnen und Transparenten durch die Innenstadt. Hintergrund der Veranstaltungen ist ein Vorfall in der Nacht vom 17. auf den 18. Juli. Foto: Bodo Schackow - dpa

Ob bei dem Angriff Waffen oder andere Gegenstände eingesetzt wurden, war zunächst nicht bekannt. Der Übergriff ereignete sich etwa gegen 3.05 Uhr. Die Angreifer hielten sich den Angaben zufolge vor dem rechten Szenetreff auf. In die Ermittlungen sei das Landeskriminalamt eingeschaltet worden. Die Polizei forderte Zeugen auf, sich zu melden.

In Thüringer Sicherheitskreisen wird davon ausgegangen, dass sich in dem Szenetreff, vor dem der Angriff erfolgte, auch Mitglieder oder Symphatisanten der rechtsextremistischen Kleinstpartei Dritter Weg regelmässig aufhalten. Die Polizei äusserte sich dazu nicht.

In der thüringischen Landeshauptstadt protestierten am Samstag Hunderte gegen Rechtsextremismus und Übergriffe der rechten Szene. Die Polizei sprach von etwa 400 Teilnehmern. Hintergrund war ein Vorfall am vorletzten Juli-Wochenende auf einer Grünfläche vor der Staatskanzlei, bei dem eine Gruppe Jugendlicher angegriffen und verletzt wurde. Einige der Angreifer haben nach Angaben der Ermittlungsbehörden einen rechtsradikalen Hintergrund. Die Ermittlungen waren am Samstag noch nicht abgeschlossen.

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