Versicherer fordern einbruchhemmende Fenster und Türen als Standard
Die deutschen Versicherer haben den standardmässigen Einbau von einbruchhemmenden Fenstern und Türen gefordert.

Das Wichtigste in Kürze
- Verband: Bauvorschriften für Neubauten ändern.
«Nahezu jeder zweite Einbruchsversuch wird abgebrochen, weil Täter nicht schnell genug ins Haus kommen», erklärte der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Wolfgang Weiler, am Montag in Berlin. Die Mindestanforderungen zum Einbruchschutz müssten daher als Standard in die Bauvorschriften für Neubauten aufgenommen werden.
Bislang sei dies in Deutschland nicht der Fall. Nicht eigens gesicherte Fenster und Türen liessen sich aber in wenigen Sekunden aufhebeln. Vorschriften zur Beschaffenheit und zu den Widerstandsklassen von Fenstern und Türen gebe es bislang nicht.
Die Zahl der bundesweiten Wohnungseinbrüche sank einem Bericht zufolge zuletzt auf den niedrigsten Stand seit mehr als 20 Jahren. Im vergangenen Jahr wurden demnach rund 97.500 solcher Straftaten und damit erstmals seit 1997 wieder weniger als 100.000 Fälle registriert. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will die polizeiliche Kriminalstatistik offiziell am Dienstag vorstellen.
In der GDV-Statistik sind auch Einbrüche in Keller, Dachböden oder Wirtschaftsräume enthalten. Den Versicherer wurden demnach im vergangenen Jahr rund 110.000 Wohnungseinbrüche gemeldet, das sind rund 20.000 weniger als im Vorjahr.
Auch die Schadenhöhe sank demnach um 50 Millionen Euro und lag mit 310 Millionen Euro auf dem niedrigsten Stand seit 2007. Im Schnitt verursachte ein Einbruch Schäden in Höhe von rund 2850 Euro, das sind dem Gesamtverband zufolge 100 Euro mehr als im Jahr 2017.