Verteidigungsminister: Slowakei will Ukraine Kampfjets liefern
Der Verteidigungsminister der Slowakei kündigt an, der Ukraine Kampfjets liefern zu wollen. Er mahnt zur Eile bei der Übergabe der Flugzeuge.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Slowakei kündigt an, der Ukraine zusammen mit Polen Kampfjets zu liefern.
- Zuvor hatte Polen sich grundsätzlich zur Lieferung bereit erklärt.
- Die Slowakei hat angedeutet, eine Kompensation aus Deutschland zu erwarten.
Die Slowakei will der Ukraine zusammen mit Polen Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 zur Verfügung stellen. Das teilte Verteidigungsminister Jaroslav Nad am Donnerstag auf Facebook mit. Nad verwies auf ein Treffen mit Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Mittwoch in Stockholm.
Er fügte hinzu: «Ich bestätige, dass Polen offiziell zugestimmt hat, dass wir die MiGs gemeinsam an die Ukraine liefern.» Einen konkreten Zeitplan nannte Nad nicht. Zuvor hatte bereits Polens Präsident Andrej Duda die grundsätzliche Bereitschaft seines Landes erklärt.
Der slowakische Verteidigungsminister mahnte zu Eile bei der Übergabe der Kampfflugzeuge an das von Russland angegriffene Land: «Ich glaube, es ist Zeit für die Entscheidung. Die Menschen in der Ukraine sterben. Wir können ihnen tatsächlich helfen. Daher bleibt kein Raum mehr zum Politisieren. Das ist unmenschlich und unverantwortlich.»
Kompensation aus Nato-Ländern erwartet
Die Slowakei hatte im vergangenen Herbst ihre letzten MiG-29 ausser Betrieb gestellt. Zur Begründung hiess es damals, die Maschinen seien veraltet und könnten nur von Technikern aus dem «feindlichen Russland» gewartet werden.
Die Slowakei könnte nach Angaben des Verteidigungsministers der Ukraine zehn einsatzfähige Flugzeuge übergeben. Nad hatte zuvor schon angedeutet, dafür eine Kompensation aus Deutschland oder einem anderen Nato-Land zu erwarten. Polen verfügt noch über etwa 30 Maschinen der MiG-29.