Vom IS zerstörte Kirchen in Mossul wiedereröffnet
Sechs Jahre nach ihrer Zerstörung durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind zwei Kirchen in der irakischen Stadt Mossul wiedereröffnet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Feierliche Zeremonie nach Aufbau von Kirchen des Sankt-Georgs-Klosters.
In einer Zeremonie feierte das jahrhundertealte chaldäische Sankt-Georgs-Kloster am Freitag den Wiederaufbau seiner beiden Kirchen. Wie ein AFP-Korrespondent berichtete, reisten anlässlich der Feier auch christliche Gläubige aus benachbarten Regionen im Nordirak an.
Die Kirchen seien mit Mitteln des US-Aussenministeriums sowie mit Unterstützung der christlichen Organisation L'Oeuvre d'Orient restauriert worden, sagte Pater Samer Yohanna der Nachrichtenagentur AFP. Andere Teile des Klosters müssten noch restauriert werden. «Man sieht Wände, die noch stehen, aber sie sind baufällig und müssen verstärkt werden», schilderte Yohanna.
Seinen Angaben zufolge hatten IS-Kämpfer das Kloster im Jahr 2015 verwüstet und zu 70 Prozent zerstört. Geschändet wurde damals auch der an das Kloster angrenzende Friedhof. Dort steht heute zwischen Trümmern nur noch ein einzelner Grabstein aufrecht.
Die christliche Gemeinschaft im Irak ist eine der ältesten und vielfältigsten der Welt und umfasst unter anderem chaldäische, assyrische, syrisch-orthodoxe und syrisch-katholische Christen sowie Protestanten. Im Irak lebten Anfang des Jahrtausends noch rund 1,5 Millionen Christen, heute sind es nur noch etwa 400.000. In den vergangenen 20 Jahren flohen viele ihrer Glaubensgenossen vor Krieg, religiös motivierten Angriffen und insbesondere vor islamistischer Gewalt.
Der IS hatte Mossul im Juni 2014 zu seiner «Hauptstadt» im Irak ausgerufen und dort bis zu seiner Vertreibung ein Schreckensregime angeführt. Die Ankunft der Dschihadisten führte zur Flucht zehntausender Christen aus Mossul und der Provinz Ninive.