Warnstreik bei Alitalia - Flüge nach Deutschland gestrichen
Die Urlaubssaison beginnt, und Italien ist dringend auf Touristen abgewiesen. In dieser Situation gibt es Warnstreiks bei der wirtschaftlich angeschlagenen Airline Alitalia.
Das Wichtigste in Kürze
- Italienische Transport-Gewerkschaften haben das Airline-Personal in Italien zu einem Warnstreik aufgerufen.
Der Aufruf richtete sich an die Mitarbeiter mehrerer Airlines, darunter auch die vor dem Aus stehende italienische Fluggesellschaft Alitalia, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung der Gewerkschaften hervorging.
Die Arbeitnehmervertreter forderten, Entlassungen zu stoppen und die Gelder aus der Lohnausgleichskasse weiter zu zahlen. Sie wollten sich demnach mit dem Protest für die Mitarbeiter in der Abfertigung und dem Catering sowie für die Saisonkräfte einsetzen.
Der Warnstreik fällt in eine Zeit, da in Italien die lockersten Corona-Regeln für den Grossteil des Landes gelten und wieder mehr Touristen dorthin in den Urlaub fliegen oder über ein Wochenende einreisen. Bestreikt werden sollten nach Medieninformationen die Flughäfen Rom Fiumicino und Mailand Linate. Alitalia reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage.
Online war auf der Webseite des Airports in Rom zu sehen, dass viele Alitalia-Flüge am Nachmittag gestrichen wurden. Der Warnstreik war für 13.00 bis 17.00 Uhr angesetzt. Betroffen waren demnach unter anderem auch die Verbindungen Rom-München und Frankfurt-Rom.
Alitalia macht seit Jahren keine Gewinne mehr und ist auf staatliche Hilfen angewiesen. Sie soll durch die schlanker aufgestellte Italia Trasporto Aereo (Ita) ersetzt werden. Die neue Airline wollte eigentlich im Frühjahr an den Start gehen. Es gab jedoch bis zuletzt Streit mit den EU-Wettbewerbshütern etwa über Landerechte.
Am Donnerstag gab das italienische Wirtschaftsministerium ausserdem bekannt, dass der Manager Alfredo Altavilla neuer Ita-Chef werde. Die Transport-Gewerkschaft Fit-Cisl wertete das als Zeichen, dass die Regierung versuche, den Ita-Start zu beschleunigen. Sie forderte allerdings auch, dass dies keine weitere Verkleinerung der neuen Firma bedeuten dürfe.