Warum kehrte Alexej Nawalny nach Moskau zurück?
Fünf Monate nachdem Alexej Nawalny nur knapp einen Giftanschlag überlebt, kehrte er wieder in seine Heimat zurück – obwohl er von der drohenden Haft wusste.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexej Nawalny kehrte nach Russland zurück, obwohl ihm eine Haft oder Schlimmeres droht.
- Der Kreml-Kritiker wurde vor fünf Monaten Opfer eines Giftanschlags.
- Nawalny will jedoch seinen politischen Kampf gegen Putin unbedingt fortsetzen.
Alexej Nawalny wurde am Sonntagabend in Moskau verhaftet, gleich nach seiner Landung. Polizisten und Mitarbeiter des Geheimdienstes warteten bereits bei der Passkontrolle auf ihn.
Dass Nawalny genau dieses Szenario drohte, war ihm durchaus bewusst. Die russische Strafverfolgungsbehörde (FSIN) teilte am Donnerstag mit, sie sei «verpflichtet, alle Massnahmen zur Verhaftung» Nawalnys zu ergreifen.
Die FSIN müsse Nawalny in Haft nehmen, bis der Fall vor Gericht geklärt worden sei. Er stehe auf einer Fahndungsliste.
Doch weshalb kehrte er nach Russland zurück, obwohl er sich damit womöglich wieder in Lebensgefahr bringt?
Alexej Nawalny will seinen politischen Kampf gegen Putin fortsetzen
Die Frage, ob er zurückkehren soll oder nicht, sei für Nawalny nie ein Thema gewesen. Er sei ja nur in Deutschland zur Behandlung gewesen, weil man ihn vergiftet hat.
Vor Journalisten sagte Nawalny vor dem Abheben, er habe keine Angst vor der Festnahme, da er unschuldig sei. Deshalb sei eine Festnahme «unmöglich». Vielmehr habe er als russischer Bürger das Recht, in seine Heimat zurückzukehren.
Nawalny erklärte ausserdem mehrfach, dass sein Platz in Russland sei. Nur dort könne er seinen Kampf gegen das «System Putin» fortsetzen wolle.