Weggespülte Autos und entgleister Schnellzug in Spanien

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Spanien,

Eine Spanierin denkt bei Hagelkörnern «so gross wie Golfbälle» an den Untergang der Welt. Über das Urlaubsland fegen derzeit schwere Unwetter.

Erst am Donnerstag soll sich die Lage in ganz Spanien wieder entspannen. (Foto aktuell)
Erst am Donnerstag soll sich die Lage in ganz Spanien wieder entspannen. - Jorge Gil/EUROPA PRESS/dpa

Heftige Unwetter mit starken Niederschlägen sorgen in weiten Teilen Spaniens für Chaos und Angst. Strassen verwandelten sich in reissende Flüsse und sogar ein Schnellzug entgleiste, wie der TV-Sender RTVE und andere Medien berichteten. Opfer waren zunächst nicht zu beklagen, aber in Valencia wird ein Lkw-Fahrer vermisst.

Besonders schlimm war die Lage in den bei Urlaubern sehr beliebten Mittelmeer-Anrainer-Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. Vielerorts wurden dort Strassen, Häuser und Felder überschwemmt. Vor allem Landwirte berichten über grosse Schäden.

«Es schien wie der Weltuntergang»

Das Unwetter wurde von viel Regen, aber zum Teil auch von Hagel und Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde begleitet, wie der Wetterdienst Aemet mitteilte. Innerhalb von circa zwölf Stunden seien in einigen Gebieten bis zu 180 Liter Wasser vom Himmel gefallen.

In neun der insgesamt 17 Autonomen Gemeinschaften des Landes galten mindestens bis zum Abend Unwetterwarnungen der Stufen drei (Gelb), zwei (Orange) oder eins (Rot). Auf Videos, die von Medien und im Netz veröffentlicht wurden, ist zu sehen, wie Fahrzeuge und Bäume von den Wassermassen wie Spielzeug mitgerissen wurden.

In der andalusischen Küstenortschaft El Ejido unweit von Almería, wo der Hagel bereits in der Nacht zum Dienstag besonders heftig gewütet hatte, wurden Felder und Hunderte Fahrzeuge schwer beschädigt. «Die Hagelkörner waren so gross wie Golfbälle», sagte Landwirtin Mercedes González (46) der Zeitung «El País». «Es schien wie der Weltuntergang.»

Autobahnen und Landstrassen gesperrt

Vielerorts im Süden und im Osten Spaniens mussten Autobahnen und Landstrassen gesperrt werden. Auch der Flug- und der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt. An zahlreichen Schulen und Universitäten fiel der Unterricht aus.

Wegen eines Steinrutsches geriet ein AVE-Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weg von Málaga nach Madrid kurz nach Beginn der Fahrt mit 291 Passagieren an Bord nahe der Gemeinde Álora aus den Gleisen. Dabei habe es aber keine Verletzten gegeben, teilte die spanische Bahngesellschaft Renfe mit.

Über Mallorca und den anderen Balearen-Inseln war das Unwetter mit Starkregen bereits am Montag gezogen. Inzwischen hat sich die Situation dort wieder beruhigt, obwohl für einige Gebiete – darunter auch auf Mallorca – noch die Unwetterwarnung Gelb galt. Erst am Donnerstag soll sich laut Aemet die Lage in ganz Spanien wieder komplett entspannen.

Kommentare

User #6157 (nicht angemeldet)

Endlich hat Südspanien nach Jahren wieder genug Regen.

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