Weisse Rose: 75. Todestag der Geschwister Hans und Sophie Scholl
Sie gehören zu den bekanntesten Widerstandskämpfern der Nazi-Zeit: Mit Flugblättern und Anti-Hitler-Parolen wehrten sich die Geschwister Hans und Sophie Scholl gegen das NS-Regime. Dafür mussten die Studenten vor 75 Jahren mit ihrem Leben bezahlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 22. Februar 2018 jährt sich der Todestag von Hans und Sophie Scholl.
- Die Geschwister wurden wegen ihres Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime 1943 hingerichtet.
- Zusammen mit anderen Mitstreitern hatten sie in der Widerstandsbewegung «Weisse Rose» Flugblätter entworfen.
«Freiheit»
schrieb Sophie Scholl auf die Rückseite ihrer Anklageschrift. Das Wort Freiheit
stand auch auf den Flugblättern, die sie mit ihrem Bruder Hans Scholl und
anderen Mitstreitern der Widerstandsbewegung «Weisse Rose» gegen die
Schreckensherrschaft von Adolf Hitler verteilt hatte. Die beiden Studenten
werden dafür zum Tode verurteilt und am 22. Februar 1943 von den
Nationalsozialisten ermordet. Das ist nun 75 Jahre her.
Tod durch die Guillotine: So hatte der Präsident des
Volksgerichtshofes, Roland Freisler, nur wenige Stunden vor der Hinrichtung der
Geschwister Scholl geurteilt. Hans Scholls Überzeugung wird zu seinen letzten
Worten: «Es lebe die Freiheit!», ruft er kurz vor der Hinrichtung. Ein Satz,
der in die Geschichte eingeht.
Verrat durch Hausmeister
Am 18. Februar 1943 betreten Hans und Sophie Scholl mit einem
Koffer voller Flugblätter die Münchner Universität, an der er Medizin und sie
Biologie und Psychologie studiert. «Im Namen des ganzen deutschen Volkes
fordern wir vom Staat Adolf Hitlers die persönliche Freiheit, das kostbarste
Gut der Deutschen zurück», heisst es darin. Der Hausmeister beobachtete die
Geschwister und liefert sie der Gestapo aus. Noch am selben Tag werden Sophie
und Hans Scholl verhaftet – damals sind die beiden erst 21 und 24 Jahre alt.
Sich
für eine gerechte Sache einzusetzen, hätten die Geschwister Scholl aus ihrem
liberal-protestantische Elternhaus mitbekommen, sagt Theologe Robert Zoske, der
sich in seiner gerade erschienenen Biografie «Flamme sein!» Hans Scholl und der
«Weissen Rose» widmet. Der Vater Robert habe im Ersten Weltkrieg etwa nicht an
der Waffe gedient, sondern als Sanitäter gearbeitet. Die Mutter Magdalene sei
eine evangelische Krankenschwester gewesen, die Opferbereitschaft gelobt hatte.
Bis zu der Festnahme und Verurteilung der Geschwister Scholl
hatte die Gestapo keine Spur zu jener geheimnisvollen Widerstandsbewegung, die
nachts Flugblätter in München verteilte und Anti-Hitler-Parolen an Hauswände
schrieb.