Welternährungsprogramm warnt vor Hunger
Das Welternährungsprogramm geht für 2021 davon aus, dass 270 Millionen Menschen hungern werden oder stark davon bedroht sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Vereinten Nationen warnen vor einem Mangel an Essen für 270 Millionen Menschen.
- Grund dafür sind neben Konflikten, Klima und Corona die steigenden Lebensmittelpreise.
- Am stärksten betroffen ist der Nahe Osten, aber auch Länder in Afrika und Südamerika.
Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen warnt wegen gestiegener Nahrungsmittelpreise vor einem Mangel an Essen für Millionen von Menschen. «Wir haben bereits Konflikte, Klima und Covid-19, die zusammenarbeiten, um mehr Menschen in Hunger und Elend zu treiben. Jetzt haben sich die Nahrungsmittelpreise dem tödlichen Trio angeschlossen», sagte der Chefökonom der Organisation, Arif Husain, am Donnerstag in Rom.
Das WFP sieht eine Gefahr in den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, durch die viele Menschen ihr Einkommen verloren. Ausserdem wirkten sich Klimaphänomene wie La Niña und Konflikte zusätzlich auf die Menschen und ihren Zugang zu Nahrungsmitteln aus.
Anstieg im Nahen Osten am höchsten
Mit Blick auf die Regionen registrierten die WFP-Experten im Nahen Osten den grössten Preisanstieg für Lebensmittel. In Syrien ist der Durchschnittspreis für Speiseöl von März bis Mai um 58 Prozent im Vergleich zu den Vormonaten gestiegen. Dies entgeht dem WFP-Marktmonitor.
Im Libanon, wo eine schwere Wirtschaftskrise herrscht, stieg der durchschnittliche Preis für Weizenmehl für denselben Vergleichszeitraum um 50 Prozent. Auch in Afrika etwa in Simbabwe oder Mosambik und in Südamerika etwa in Venezuela stiegen die Preise für Nahrung.
Das WFP geht von 270 Millionen Menschen aus, die 2021 akut an Hunger leiden oder davon stark gefährdet sein werden. Das entspräche einem Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die Friedensnobelpreisträger ist der Hilfseinsatz in diesem Jahr nach eigenen Angaben der grösste in der Geschichte der Organisation. Mit dem Einsatz wollen die Helfer 139 Millionen Menschen weltweit erreichen.