Klimawandel

WFP: «Jeder Dritte» in Afghanistan von Hunger bedroht

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Frankreich,

Wegen dem Klimawandel und den Taliban: In Afghanistan werden bereits 14 Millionen Menschen von Hunger bedroht.

Afghanistan
In Afghanistan herrscht eine alarmierende Hungersnot. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In Afghanistan ist jeder dritte Mensch von Hunger bedroht.
  • Konkret: Bereits 14 Millionen Menschen leiden unter schwerem oder akutem Hunger.
  • Ursachen sind zum einen der Klimawandel, zum anderen der militärische Konflikt.

Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen warnt, dass «jeder dritte Mensch» in Afghanistan von Hunger bedroht ist. Wie die WFP-Leiterin in Afghanistan, Mary-Ellen McGroarty, der Nachrichtenagentur AFP sagte, zeichne sich 2021 bereits als «extrem schwieriges Jahr» ab. «Die Situation ist katastrophal», sagte McGroarty.

Jüngsten Analysen zufolge seien bereits 14 Millionen Menschen von schwerem oder akutem Hunger bedroht. «Das ist jeder dritte Mensch», betonte McGroarty. «Zwei Millionen Kinder sind von Unterernährung bedroht», warnte sie. Ursache für den Nahrungsmangel sei zum einen der Klimawandel, zum anderen der militärische Konflikt zwischen Regierung und radikalislamischen Taliban.

Afghanistan leidet unter Wassermangel

Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie sieht sich das Land mit der «zweiten schweren Dürre innerhalb von drei Jahren konfrontiert», sagte McGroarty. «Die Menschen haben sich kaum von der Dürre 2017/2018 erholt». Wegen des trockensten Winters seit 30 Jahren sei die Weizenernte um 40 Prozent zurückgegangen, die Weizenpreise seien bereits 24 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Der Wassermangel habe auch «verheerende Auswirkungen auf die Viehbestände».

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Trump wird die Schuld am Afghanistan-Choas gegeben. Im Bild: Taliban in Afghanistan. (Archivbild) - keystone

Durch den Vormarsch der Taliban hätten zudem viele Bauern ihre Ernte nicht einbringen können. Viele seien geflohen, Obstgärten seien zerstört. Auch die Zerstörung von Brücken, Dämmen und Strassen erschwere den Zugang der Bevölkerung zu Nahrungsmitteln.

WFP will weiter im Land bleiben

Trotz der Machtübernahme der Taliban wollen McGroarty und ihre 480 Mitarbeiter – davon 440 Afghanen – weiter im Land bleiben. Das WFP sei «entschlossen, zu bleiben und die dringend benötigte humanitäre Hilfe zu leisten», bekräftigte sie. Bis Ende des Jahres wolle ihre Organisation neun Millionen Afghanen helfen. Das WFP schätzt, dass es dafür dringend 200 Millionen Dollar (170 Millionen Euro) benötigt.

McGroarty warnte, dass sich die Situation in den kommenden Monaten verschärfen könnte. «Wir haben harte Winter in Afghanistan», sagte sie. Schnee könnte viele Gemeinden in zahlreichen Gebieten isolieren. «Wir müssen also vor dem Winter Lebensmittelvorräte in diese Gebiete bringen», sagte sie.

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