Whatsapp des Grauens entlarvte Missbrauchsskandal auf Mallorca
Das Wichtigste in Kürze
- Eine 13-Jährige wurde in Mallorca Opfer einer Massenvergewaltigung.
- Sie konnte per WhatsApp um Hilfe bitten.
- Der Fall brachte ein Versagen der Behörden ans Licht und löste einen Skandal aus.
Ein Skandal um den sexuellen Missbrauch von Heimkindern erschüttert die spanische Ferieninsel Mallorca. Die Sozialbehörde räumte nach mehreren Anzeigen und Medienberichten ein, man habe von mehreren Fällen Kenntnis.
Jetzt kommt raus: Der Skandal wurde wegen einer Whatsapp publik. Und dahinter steckt ein noch grösserer Skandal.
Eines der Mädchen wurde laut der Zeitung «el español» an Heiligabend in einer Bar mit Alkohol und Drogen gefügig gemacht. Daraufhin habe eine angebliche Freundin sie in einen Kofferraum gesteckt und an eine Party geschleppt. Schlimm: Dort sei das 13-jährige Mädchen stundenlang von mehreren Jugendlichen vergewaltigt worden.
Nach Stunden des Grauens schaffte es das Mädchen, seiner Heim-Psychologin eine Whatsapp zu schicken. «Ich bin in Schwierigkeiten. Sie haben versucht, mich zu prostituieren. Ich wollte es nicht, aber er hat mich gepackt.»
Dann schreibt sie noch: «Ich muss jetzt gehen, bevor sie es herausfinden. Hilf mir, bitte.»
Nach der Whatsapp des Grauen informierte die Ärztin umgehend das Jugendheim. Mitarbeiter der Anstalt machten sich sofort auf den Weg und fanden das verstörte Mädchen in desolatem Zustand vor.
Verhafteter wirft Telefon aus dem Fenster im Polizeiposten
Mindestens sechs Jugendliche sind nach dem jetzigen Ermittlungsstand daran beteiligt gewesen, wie verschiedene spanische Zeitungen berichten. Fünf Minderjährige und ein 19-Jähriger wurden mittlerweile verhaftet. Inwiefern sie an der Tat beteiligt waren, ist noch unklar.
Die Täter hätten angegeben, das Mädchen habe eingewilligt, mit ihnen Sex zu haben. Sie hätten ein Video auf ihrem Smartphone, das dies beweise. Doch einer der Täter warf ausgerechnet dieses Mobiltelefon im Polizeiposten aus dem Fenster. Die Polizei konnte das Gerät danach bergen.
Die Ermittlungen um die Massenvergewaltigung haben die Missstände der lokalen Sozialbehörde ans Licht gebracht. Die Affäre löste in Palma und in ganz Spanien Empörung und Entsetzen aus.