Wichtigste Fragen und Antworten zu Julen in Malaga
Das Wichtigste in Kürze
- Seit einer Woche suchen Experten in Malaga nach dem zweijährigen Julen.
- Der Bub ist in einen 107-Meter-Brunnenschacht gestürzt.
- Zwei neue Bergungstunnel sorgen für Hoffnung.
Wie ist der kleine Bub überhaupt in das Erdloch gefallen?
Der Vater des kleinen Julen (2) gab gegenüber spanischen Medien bekannt, dass seine Familie am letzten Sonntag in Malaga einen Ausflug gemacht habe. Er sei beim Picknicken gerade dabei gewesen, ein Feuer zu entfachen, als sein Sohn ins Loch gestürzt sei.
Wie gross ist die Chance, dass der Bub noch lebt?
Die Zeit drängt. Laut den Experten beginnt nun die kritische Phase: Nur noch wenige Meter Bohrungen fehlen, bis endlich der Rettungstunnel für Julen gebaut werden kann. Nicht nur, weil Julen bereits seit fast einer Woche ohne Essen und Trinken verharren muss, sondern auch weil das Wetter umschlagen könnte. Falls es zu regnen beginnt, würde sich die Rettungsaktion erneut massiv verlangsamen, «Wenn es regnet, wird das Problem mit 10 multipliziert. Sie müssen alle Zelte abdecken, alle Maschinen, um sie vor Regen zu schützen», erklärt José Antonio Berrocal, Präsident der andalusischen Föderation für Höhlenforschung.
Gibt es ein Lebenszeichen?
Es fehlt jede Spur von ihm. Experten haben aber schon vor einigen Tagen Haare Julens am Erdloch gefunden. Zudem entdeckten sie in der Tiefe von 70 Metern die Süssigkeiten, die der Kleine bei sich hatte.
Wie ist der aktuelle Stand, weshalb dauert alles so lange?
Das Vorgehen der Bergung ist komplex. Einsatzkräfte stiessen bei der Vorbereitung für die Bohrung nun auch noch auf einen «massiven Felsblock». Experten gehen davon aus, dass das Rettungsteam allein für die erste Etappe noch mindestens bis Dienstag brauchen wird. Sobald aber die vertikalen Bohrungen im zweiten Schacht abgeschlossen seien, könne mit der Auskleidung begonnen werden, schreibt die spanische Zeitung «La Vanguardia».
Was gibt Hoffnung?
Eine Bohrmaschine soll zwei Bergungstunnel parallel zum Brunnen-Schacht in die Erde treiben. In der Tiefe von 80 Metern will man eine erste Verbindung zum Schacht herstellen und mit einer Roboter-Kamera erneut nach dem Kind zu suchen. In einem weiteren Schritt versucht das Rettungsteam die beiden Rettungsgänge – in exakt 107 Metern Tiefe, auf der Höhe des Kindes – miteinander zu verbinden.
Warum gibt es eigentlich nirgends ein Bild von Julen?
Die Eltern geben keine Bilder an die Öffentlichkeit. Tatsache ist aber: Schon Julens älterer Bruder ist im Frühjahr 2017 im Alter von drei Jahren gestorben. Laut Nachbarn geschah dies beim Spaziergang mit seinen Eltern am Strand. Die Autopsie zeigte später, dass das Kind einen Herzinfarkt erlitten hatte.