Wien weist FPÖ-Vorstoss zu koscherem Fleisch zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Die Regierung hat eine stärkere Regulierung der Schächtung abgelehnt.
- Der Vorschlag kam von der rechtspopulistischen FPÖ.
Die österreichische Regierung hat den Vorstoss eines Politikers der rechtspopulistischen FPÖ zu strengeren Kontrollen bei der Schächtung von Tieren und dem Verkauf von koscherem Fleisch zurückgewiesen. Die Regierung lehne jede Form der persönlichen Registrierung beim Kauf von koscherem Fleisch ab, erklärte Regierungssprecher Peter Launsky-Tieffenthal am Freitag.
Das Land werde die Rechte seiner jüdischen Mitbürger schützen und in keiner Weise einschränken. Der FPÖ-Politiker Gottfried Waldhäusl hatte diese Woche gefordert, aus Tierschutzgründen Schächtungen von Tieren für den Bedarf frommer Juden und Muslime stärker einzuschränken.
Juden unter Kontrolle
Der Minister der rechtspopulistischen Partei in Niederösterreich sprach sich insbesondere für eine Bedarfsprüfung bei Kunden von koscherem Fleisch aus. Dies war von der jüdischen Gemeinde als Vorstoss zur Registrierung von Juden verstanden worden.
Die FPÖ ist seit Dezember auf Bundesebene an einer Koalition mit der rechtskonservativen ÖVP beteiligt. Die FPÖ ist seit Jahren bemüht, sich von ihren rechtsextremen Ursprüngen zu distanzieren, doch wecken rassistische, antisemitische und rechtsextreme Äusserungen ihrer Mitglieder immer wieder Zweifel an der Ausrichtung der Partei.
Koscheres Fleisch stammt von Tieren, denen die Kehle ohne Betäubung durchschnitten wird, um sie ausbluten zu lassen. Judentum und Islam untersagen den Verzehr von Blut.