Wird es dank vielen unentschlossenen Wählern nochmals spannend?
Bis vor wenigen Wochen gab es einen klaren Trend für die Parlamentswahl in Österreich: Die ÖVP weit vorne, dahinter kämpfen SPÖ und FPÖ um Platz zwei. Zuletzt sind Fragezeichen aufgetaucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele unentschlossene Wähler in Österreich.
- SPÖ hat gegenüber ÖVP aufgeholt.
Mit Spannung wird der Ausgang der Parlamentswahl in Österreich an diesem Sonntag erwartet. Rund eine Million Wähler waren nach Einschätzung der Wahlforscher bis zuletzt unentschlossen. «Da gibt es Potenzial für Last-Minute-Bewegungen», erklärte der Experte des Meinungsforschungsinstituts Sora, Christoph Hofinger, im ORF. Insgesamt sind 6,4 Millionen Bürger der Alpenrepublik stimmberechtigt. Es kandidieren 16 Parteien, zehn davon bundesweit.
ÖVP-Kurz geht als Favorit ins Rennen
Über Monate führte in den Umfragen der Spitzenkandidat der konservativen ÖVP, der erst 31-jährige Sebastian Kurz. Die sozialdemokratische SPÖ unter Kanzler Christian Kern scheint aber trotz vieler Wahlkampfpannen zuletzt den Abstand verringert zu haben. Die rechte FPÖ kann ohnehin mit grossem Zuspruch rechnen.
Resultat wohl erst nächste Woche
Hofinger erwartet einen «nervenzerfetzenden Wahltag sicher nicht ohne Überraschungen.» Dabei ist bei einem engen Rennen fraglich, ob am Wahlabend klar wird, wer gewonnen hat. Der Grund ist die hohe Zahl von voraussichtlich um die 750 000 Briefwählern. Deren Stimmen werden erst am Montag, teilweise sogar erst am Donnerstag ausgezählt.
Zerbruch der rot-schwarzen Koalition machte Wahlen nötig
Die Wahl findet ein Jahr früher als vorgesehen statt. Die tief zerstrittene rot-schwarze Koalition war im Mai zerbrochen. Den Vorsitzenden von SPÖ und ÖVP, Kern und Kurz, wird ein eisiges Verhältnis zueinander nachgesagt. Eine Wiederauflage dieses Bündnisses mit diesen Parteichefs gilt als ausgeschlossen.
