Wirtin verrät, wie sich Schweizer am Ballermann benehmen
Auf Mallorca geht es drunter und drüber: Berichte von sexueller Gewalt und Randalen machen die Runde. Eine Wirtin erzählt, wie sich Schweizer benehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch dieses Jahr gibt's auf Mallorca einen Ansturm auf den «Ballermann».
- Die Partymeile ist bekannt für überbordende Partys und betrunkene Gäste.
- Eine Wirtin verrät nun, wie Schweizer Männer feiern.
Die Partys auf der spanischen Insel Mallorca sind in vollem Gange. Jedes Jahr strömen die Touristen an den Ballermann und lassen es krachen.
Doch dann die Schock-Nachricht: Letzte Woche soll eine fünfköpfige Gruppe deutscher Männer eine 18-Jährige vergewaltigt haben. Auch sonst ist die Rede von Partygästen, die Randale machen auf der Insel.
Schweizer Gäste trotz Alkohols anständig
Die Schweizerin Beatrice Ciccardini ist seit vielen Jahren Wirtin am Ballermann, kennt die Insel bestens. Nau.ch will von ihr wissen, ob auch Schweizer Feierwütige negativ auffallen.
Das sei keinesfalls der Fall, sagt Ciccardini: «Mit Schweizer Männern mache ich in unserem Restaurant sehr gute Erfahrungen. Auch wenn sie trinken, bleiben sie freundlich und anständig – die Frauen natürlich auch.»
Von den betrunkenen Frauen gebe es ohnehin nicht so viele. Doch: Die Schweizer knausern beim Trinkgeld.
«Am meisten Trinkgeld geben immer noch die Deutschen», fügt die Ballermann-Wirtin an.
Besucher waren früher anständiger
Restaurant-Chefin Ciccardini wohnt schon 46 Jahre auf Mallorca. Sie kennt die Insel bestens und warnt vor einer unschönen Entwicklung: Dieses Jahr seien die Gäste unangenehmer als je zuvor.
«Anfangs war die Playa de Palma keine Party-Meile, dann kamen irgendwann die Kegel- und Fussballclubs», erzählt sie. Schon damals sei getrunken worden, aber die Leute seien immer nett und anständig gewesen.
Randale und Abfall
Dieses Jahr sei das aber anders: Erstmals habe es junge Männergruppen aus Deutschland, die gross und muskulös seien, und auch etwas teurer angezogen. «Sie verhalten sich sehr unanständig: Sie grölen, randalieren und gehen einem auch nicht aus dem Weg, wenn man an ihnen vorbeigehen muss. Überall liegt Abfall, es wird uriniert und hingekotzt.»
Selbst letztes Jahr nach Corona sei es nicht so schlimm gewesen. «Sie haben wirklich keinen Anstand. Man hat das Gefühl, sie wollen immer beweisen, wer der Stärkste ist», so Ciccardini. Autospiegel würden kaputt gemacht und die Lichter am Eingang ihres Parks seien eingehauen worden.
Glücklicherweise würden diese Problem-Gruppen ihr Restaurant «Zur Krone» meiden.
Die Zunahme der randalierenden Partygäste führt Ciccardini auf die Aufmerksamkeit durch die Corona-Krise zurück. Damals wurde im Zusammenhang mit dem lahmgelegten Tourismus viel über die Insel berichtet.