Wolodymyr Selenskyj: Jetzt verteidigt seine Designerin sein Outfit
Wolodymyr Selenskyj wird für seine Outfit-Wahl fürs Weisse Haus kritisiert – jetzt meldet sich seine Designerin zu Wort.

Das Wichtigste in Kürze
- Selenskyjs Designerin verteidigt die bewusste Outfit-Wahl im Weissen Haus.
- Sie sei als Solidaritätszeichen mit dem ukrainischen Volk und den Soldaten zu verstehen.
- Der Pullover symbolisiere die Ernsthaftigkeit inmitten des Ukraine-Kriegs.
Wolodymyr Selenskyj trug bei seinem Besuch im Weissen Haus einen schwarzen Militärpullover. Die bewusste Kleiderwahl des ukrainischen Präsidenten sorgte in den USA teilweise für grosse Empörung. Konservative Kreise nannten sie «respektlos» und «unpräsidial».
Sollte Selenskyj also im aktuellen politischen Klima künftig wieder im Anzug auftreten, um keine Mode-Angriffsfläche zu bieten? Gegenüber Nau.ch verneinten am Dienstag zwei Experten. Sie zeigten sich überzeugt: Er wird sich auch in Zukunft nicht beugen.
Unterstützung erhält der ukrainische Präsident ausserdem von seiner Designerin, die für seine Outfits verantwortlich ist. In einem Interview betont Elvira Gasanova, dass die Kleiderwahl ein bewusstes Zeichen der Solidarität sei.
«Sein Look symbolisiert die Verbundenheit mit dem Volk«
Gegenüber «t-online», meinte Gasanova am Dienstag, dass Wolodymyr Selenskyj ein klares Statement setze. «Sein Look symbolisiert die Verbundenheit mit den ukrainischen Soldaten und dem Volk.»
Es gehe darum zu zeigen, dass «er einer von uns ist». Er sei kein abgehobener Politiker, «der über den Dingen steht».
Von der Designerin ist auch zu erfahren, dass Selenskyj zu Kriegsbeginn Kleidung getragen habe, die ihm von Soldaten geschenkt wurde. Erst im Laufe der Zeit habe sich seine Garderobe weiterentwickelt – mittlerweile seien seine ikonischen Pullover Teil ihrer Arbeit geworden.

Auch die Entscheidung für den schwarzen Pullover beim Treffen mit US-Präsident Donald Trump war nicht zufällig. Er wurde bewusst gewählt, um die Ernsthaftigkeit der Situation zu betonen. Wolodymyr Selenskyj sei kein gewöhnlicher diplomatischer Gast, sondern ein Präsident im Krieg, erklärte Gasanova.
Wolodymyr Selenskyj: Pullover sollte Ernsthaftigkeit betonen
Die Designerin sagte weiter, dass sie die Kritik an der fehlenden förmlichen Kleidung nicht nachvollziehen könne. «Das war kein diplomatischer Empfang, sondern ein Treffen inmitten eines Krieges.»
In solchen Zeiten müsse die Kleidung eines Anführers die Realität des Geschehens widerspiegeln – nicht die eines Sitzungssaals. Jedes Outfit sende eine Botschaft von Stärke und Dringlichkeit.
00:00 / 00:00
Spannend: Mittlerweile bestellen sogar Amerikaner verschiedene Outfits aus Gasanovas Kollektion. Für sie sei es eine Möglichkeit, ihre Unterstützung für die Ukraine zu zeigen – aber auch ein zweischneidiges Schwert.
«Es ist eine Ehre. Aber ich hoffe, dass wir eines Tages, wenn der Krieg gewonnen ist, etwas Neues entwerfen können. Etwas, das Sieg, Frieden und eine Zukunft ohne Krieg repräsentiert.»