XBB: Neue Virusvariante breitet sich in Deutschland aus
XBB.1.5 ist die Bezeichnung für die neue Omikron-Subvariante. Experten rechnen mit milden Verläufen und geben Entwarnung.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine neue Corona-Subvariante breitet sich in Deutschland aus.
- Jedoch ist keine neue Corona-Winterwelle zu befürchten.
- Der Winter bringt eher eine Mischung aus Corona, Influenza und Synzytialviren.
Atemwegserkrankungen erfassen auch in diesem Winter ganz Deutschland. Zusätzlich ist mit der Ausbreitung einer neuen Corona-Variante zu rechnen.
Die Experten erwarten einen steigenden Anteil der neuen Omikron-Sublinie XBB.1.5 am gesamten Infektionsgeschehen. Dabei handelt es sich um eine andere Viruserkrankung.
Das neue Coronavirus wurde in neun Prozent der untersuchten Stichproben nachgewiesen. Das Robert Koch-Instituts (RKI) veröffentlichte die Daten in seinem aktuellen Covid-19-Wochenbericht vom Donnerstagabend (9. Februar).
«XBB.1.5 ist nun die am zweithäufigsten in der Stichprobe nachgewiesene Variante», so der Wortlaut.
Die Werte basieren jedoch auf kleinen Stichproben. Der Grund dafür ist, dass das vollständige Viruserbgut nur bei einem sehr kleinen Anteil positiver Proben untersucht wird. Für die kommenden Wochen werde mit einem weiteren Anstieg der Coronavirus-Variante gerechnet, schreibt das RKI. In den USA sei die Variante laut der dortigen Gesundheitsbehörde bereits am stärksten vertreten.
Der Virologe Christian Drosten hatte bereits Mitte Januar gesagt, dass XBB in Deutschland vorherrschend werden dürfte. Dies bedeute aber nicht, dass eine riesige neue Welle noch in diesem Winter zu erwarten ist.
XBB bringt keine schweren Krankheitsverläufe
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist die neue Variante keine Mutation auf. Daher ist mit Steigerungen der Krankheitssymptome nicht zu rechnen. Das RKI sieht «keine Erhöhung der Krankheitsschwere» durch die zunehmende Verbreitung der Sublinie.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist in der vergangenen Woche um etwa 14 Prozent im Vergleich zur Vorwoche angestiegen. Dies geschehe jedoch auf einem «vergleichsweise niedrigen Niveau», wie das RKI mitteilte.
Bereits vor einer Woche hatte das RKI das Corona-Risiko von hoch auf moderat herabgestuft. Zuvor ging das Institut für längere Zeit von hohem Risiko aus. Eine erneute Hochstufung bei einer Verschlechterung der Lage sei aber nicht ausgeschlossen.
RSV-Welle für beendet erklärt
Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken. Damit sinken die Infektionszahlen in Deutschland auf das Niveau vor der Pandemie, so das RKI. In diesem Winter breite sich auch das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) aus. Das RSV sei für Kinder besonders gefährlich und stelle zusätzliche Belastung für das Gesundheitssystem dar.
Laut RKI begann die RSV-Welle im Oktober vergangenen Jahres. Inzwischen erklärt das Institut die Welle für beendet. Nach RKI-Definition endete sie mit der dritten Woche dieses Jahres. Bereits zwei Wochen zuvor war die Grippe-Welle für beendet erklärt.
Dennoch gab das RKI am Donnerstag keine Entwarnung: «Der Infektionsdruck durch akute Atemwegsinfektionen bleibt in der Wintersaison generell hoch.
Der Grund dafür sei die Verbreitung von akuten Atemwegserregern wie Sars-CoV-2, Influenzaviren und RSV. Längere Aufenthalte in geschlossenen Räumen begünstigen demnach die Entwicklung. Daher ist weiterhin sehr wichtig, bei Krankheitssymptomen zu Hause zu bleiben und Kontakte zu meiden.