YB: Ex-Stürmer Seferi spielt jetzt im Kriegsgebiet in der Ukraine
Das Wichtigste in Kürze
- Taulant Seferi steht seit letztem Sommer in der Ukraine bei Worskla Poltawa unter Vertrag.
- Der Ex-YB-Spieler erzählt von Raketen, die er während eines Spiels hat einschlagen hören.
- Seinen Wechsel begründet der 26-Jährige mit der Qualität der ukrainischen Liga.
Mitten im Krieg wechselt Taulant Seferi in die Ukraine. Der 26-jährige albanisch-mazedonische Doppelbürger spielt seit letztem Sommer für Worskla Poltawa. Der Club liegt nur 150 Kilometer von der im Ukraine-Krieg umkämpften Grossstadt Charkiw entfernt.
Wieso wechselt Seferi, der während Jahren bei YB unter Vertrag stand, in ein Kriegsgebiet? «Es ist eine starke Liga mit den Topklubs Dynamo Kiew und Schachtar Donezk, das sind sehr grosse Mannschaften. Das Niveau ist hoch», erklärt der Stürmer gegenüber SRF.
Er habe zu seiner Familie gesagt: «Ich habe keine Angst, aber es ist schon stressig.» Seferi erzählt von einem Spiel, in dem es plötzlich knallte. «Wir hörten Raketen – das war ein schwieriger Moment. Daran werde ich mich das ganze Leben erinnern.»
Von YB über Albanien in die Ukraine
2015 holte YB den Angreifer aus Mazedonien in die Schweiz. Dort lief es Seferi jedoch nicht nach Wunsch, vor allem wegen Verletzungen. «In den ersten drei Jahren bei YB hatte ich sechs Operationen und keinen Ball berührt», sagt er zu SRF.
Ab 2018 wurde er schliesslich an verschiedene Clubs ausgeliehen. Erst zum FC Wohlen, dann zu Winterthur und Xamax, ehe es ihn 2021 nach Albanien zog. Mit Tirana gewann er im vergangenen Sommer die albanische Meisterschaft.
Können Sie den Wechsel von Taulant Seferi in die Ukraine nachvollziehen.
Es folgte der Wechsel in die Ukraine. In der Liga netzte der Stürmer in 19 Einsätzen bisher achtmal ein. Poltawa befindet sich momentan auf dem achten Tabellenplatz.
Bei Worskla will Taulant Seferi die Saison trotz anhaltendem Krieg zu Ende spielen, «dann schauen wir», sagt er. Rückblickend auf seine Zeit hierzulande, sagt der Stürmer: «Mein bestes Leben war in der Schweiz.»