Zeitumstellung: Das hat der Wechsel mit dem Ersten Weltkrieg zu tun
Zweimal im Jahr stellen wir unsere Uhren um eine Stunde um. Erstmals wurde die Zeitumstellung im Ersten Weltkrieg eingeführt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sommerzeit wurde erstmals im Ersten Weltkrieg eingeführt.
- Während des Krieges sollte so Strom für die Beleuchtung gespart werden.
- Gesetzlich festgelegt wurde die Zeitumstellung jedoch erst in den 70er-Jahren.
Ende März und Ende Oktober müssen jedes Jahr die Uhren umgestellt werden. Doch was war eigentlich der Grund für die Einführung der Zeitumstellung?
Die Idee einer Sommerzeit kam das erste Mal in Grossbritannien im 19. Jahrhundert auf. Durch die Umstellung würde das Tageslicht länger genutzt werden können, lautete das Argument. Der Vorschlag geriet jedoch schnell wieder in Vergessenheit.
Erste Zeitumstellung während des Krieges
Während des Ersten Weltkriegs wurde dann die Sommerzeit erstmals offiziell eingeführt. Die betroffenen Länder wollten damit Energie sparen, da durch das zusätzliche Tageslicht weniger Beleuchtungen benötigt wurden.
Zu den Vorreitern in Europa gehörten unter anderem Deutschland und Österreich-Ungarn. Die beiden Länder führten den Zeitenwechsel bereits im Jahr 1916 ein. Ebenfalls früh dran waren Frankreich und Grossbritannien.
Durchsetzen konnte sie sich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Nach dem Ende des Krieges verzichteten viele der europäischen Staaten wieder auf die Umstellung der Uhren. Im Zweiten Weltkrieg führten dann mehrere Länder die Sommerzeit wieder ein.
Die Uhrenumstellung war aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht gesetzlich geregelt. Alle Länder folgten den eigenen Regelungen und es herrschte das reinste Zeiten-Chaos. In den USA und in Kanada kam es gar so weit, dass innerhalb einer Stadt teils verschiedene Uhrzeiten galten.
Dem Zeiten-Chaos ein Ende setzen
Letztlich war der damalige «gemeinsame Binnenmarkt» für die definitive Einführung der Sommerzeit in Europa entscheidend. Dem ganzen Zeiten-Wirrwarr sollte endlich ein Ende gesetzt werden. Ab dem Ende der 70er-Jahre führten europäische Staaten somit nach und nach einen staatlich geregelten Zeitenwechsel ein. Damit sollte schlussendlich eine europaweite Vereinheitlichung erzielt werden.
Im Jahr 1980 führte Deutschland die Uhrenumstellung ein. In der Schweiz dauerte das Ganze noch ein Jahr länger. Damit war sie das letzte Land in Europa, welches die Sommerzeit einführte.
Seit 1996 stellen alle EU-Länder ihre Uhren einheitlich am letzten Sonntag im März um eine Stunde nach vorne. Analog dazu werden am letzten Oktober-Sonntag die Uhren wieder um eine Stunde zurückgestellt.