«Zerbrechliche» Waffenruhe im Gazastreifen hält zunächst

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Palestina,

Kurz vor Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen flog Israel die letzten Angriffe. Die Vereinbarung hat in der Nacht aber zunächst gehalten.

Zerstörung in Rafah
Zerstörung in Rafah - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Waffenruhe im Gaza-Konflikt ist am Sonntagabend in Kraft getreten.
  • Kurz vorher flog Israel nochmals Luftangriffe auf den Gazastreifen aus.
  • In den Stunden nach Inkrafttreten der Vereinbarung blieb es dann ruhig.

Die nach dreitägiger Gewalteskalation vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen hat in der Nacht zum Montag zunächst gehalten.

Eine israelische Armeesprecherin in Tel Aviv bestätigte am Montagmorgen, es seien seit der Waffenruhe am Sonntagabend keine neuen Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Auch die israelische Armee habe keine neuen Ziele in dem Küstenstreifen angegriffen.

Kurz vor Inkrafttreten der Waffenruhe am späten Sonntagabend führte die israelische Armee noch Luftangriffe auf den Gazastreifen aus, in Israel gab es erneut Luftalarm. In den Stunden nach Inkrafttreten der Vereinbarung blieb es dann ruhig.

Glauben Sie, dass die Waffenruhe im Gazastreifen halten wird?

Israel hatte seit Freitag Ziele der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen bombardiert. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben 44 Menschen getötet und 360 weitere verletzt. Als Reaktion auf die Luftangriffe feuerte der Islamische Dschihad hunderte Raketen Richtung Israel ab.

Am Sonntag einigten sich Israel und der Islamische Dschihad unter Vermittlung Ägyptens schliesslich auf die Waffenruhe, die um 23.30 Uhr Ortszeit (22.30 Uhr MESZ) in Kraft trat. Der Islamische Dschihad betonte jedoch sein Recht, auf jegliche neue «Aggression» Israels zu reagieren. Auch die israelische Regierung warnte, Israel behalte «sich das Recht vor», hart auf jedwede Verletzung der Vereinbarung zu reagieren.

«Weiterhin sehr zerbrechliche Situation»

Der UN-Sonderbeauftragte Tor Wennesland sprach von einer «weiterhin sehr zerbrechlichen Situation» und mahnte die Konfliktparteien, die Waffenruhe einzuhalten. US-Präsident Joe Biden begrüsste die Vereinbarung und forderte alle Beteiligten auf dafür zu sorgen, dass Treibstoff und humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangten.

Israels Ministerpräsident Jair Lapid hatte die Angriffe mit der Abwehr einer «unmittelbaren Bedrohung» begründet. Der Islamische Dschihad sei eine «Hilfstruppe des Iran, die den Staat Israel zerstören und unschuldige Israelis töten will». Nach Angaben der israelischen Armee trafen ihre Angriffe 139 Stellungen der Dschihad-Kämpfer. Die gesamte Spitze des militärischen Flügels des Islamischen Dschihad im Gazastreifen sei «neutralisiert» worden.

Gaza-Stadt in der Nacht zum Freitag
Gaza-Stadt in der Nacht zum Freitag - AFP

Die jüngste Gewalteskalation ist die heftigste im Gazastreifen seit Mai vergangenen Jahres. Die im Gazastreifen seit 2007 regierende radikalislamische Hamas hatte damals Raketen Richtung Israel abgefeuert, woraufhin die israelische Luftwaffe Ziele im Gazastreifen bombardierte. Während der elftägigen Gefechte wurden im Gazastreifen mehr als 260 Menschen getötet, in Israel gab es 13 Tote.

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