Zurückgegebene gestohlene Schätze
Italienische Behörden sicherten über 2500 antike Münzen, Vasen und Skulpturen, die illegal ausgegraben und in die Schweiz verkauft wurden.
Die italienischen Behörden konnten mehr als 2500 wertvolle antike Münzen, Vasen und kleine Skulpturen sicherstellen, die illegal ausgegraben und dann in der Schweiz verkauft worden waren, wie Eurojust am Montag mitteilte. Die Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft Zürich waren an den Operationen beteiligt.
Die Schätze aus der antiken Stadt Cales stammen aus der Zeit zwischen dem 3. Jahrhundert v. Chr. und dem 8. Jahrhundert n. Chr. Sie seien am 15. November ins Nationale Archäologische Museum von Santa Maria Capua Vetere in der Nähe von Neapel gebracht worden, so die Agentur der Europäischen Union für die justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen.
Eurojust unterstützte die italienischen Behörden bei Recherchen in der Schweiz und sammelte Daten über Bankkonten und Überweisungen in Belgien und den Niederlanden sowie Informationen über Online-Auktionshäuser.
43 Angeklagte im Kunstbetrug
Insgesamt wurden 43 Verdächtige angeklagt, von denen vier zunächst in Haft genommen wurden. Sie werden des Kunstbetrugs verdächtigt, einschliesslich illegaler Ausgrabungen, Verkäufen über Auktionshäuser und der Bereitstellung gefälschter Echtheitszertifikate. Der Wert der zurückgegebenen Objekte wird auf rund zwei Millionen Euro geschätzt.
Die Untersuchungen wurden 2022 in Italien eingeleitet. Sie zeigten, dass archäologische Schätze aus der ehemaligen römischen Kolonie Cales über Schweizer Auktionshäuser zum Verkauf angeboten wurden. Die Untersuchungen ergaben auch, dass antike Münzen und Töpferwaren ohne Genehmigung ausgegraben worden waren.
Insgesamt wurden etwa 2000 Münzen ohne offiziellen Herkunftsnachweis sowie über 500 wertvolle Vasen, Skulpturen und andere antike Töpferwaren gefunden. Dutzende Metalldetektoren und verschiedene technische Geräte für illegale Ausgrabungen wurden ebenfalls gefunden.