Zwei russische Öltanker verunglückt – Moskau kämpft mit den Folgen
Nach dem Unglück mit zwei russischen Öltankern in der Meerenge von Kertsch ist die Besatzung in Sicherheit, das Ausmass der Umweltkatastrophe ist jedoch unklar.
Nach dem Unglück mit zwei russischen Öltankern bei einem schweren Sturm in der Meerenge von Kertsch ist nach Behördenangaben auch die Besatzung des zweiten Schiffes in Sicherheit.
14 Besatzungsmitglieder der «Wolganeft 239» seien in der südrussischen Region Taman an Land gebracht worden, teilte die Regierung in Moskau mit. Nach dem Austritt von Öl ist bisher das Ausmass der Umweltkatastrophe unklar.
Der Zivilschutz setzte Hubschrauber ein, um die Grösse des Ölteppichs zu messen. Beide Tanker sollen zusammen 9000 Tonnen Heizöl geladen haben. Bei dem Unglück am Sonntag kam mindestens ein Besatzungsmitglied eines Tankers ums Leben.
Putin ordnet Einsatz zur Beseitigung der Umweltkatastrophe an
Kremlchef Wladimir Putin hat angeordnet, ein Kommando zur Beseitigung der Umweltkatastrophe einzusetzen. Die nationale Ermittlungsbehörde ermittelt wegen des Verstosses gegen die Sicherheitsvorschriften. Beide Unglücke der baugleichen Schiffe ereigneten sich am Sonntagmorgen innerhalb von etwa anderthalb Stunden.
Bei dem Tanker «Wolgoneft 212» kam es laut Behörden bei stürmischer See zu einem Riss am Rumpf. Zwölf Crewmitglieder konnten gerettet werden, ein Mann starb.
Der Tanker «Wolgoneft 239» wiederum war etwa 80 Meter vor der Küste von Taman im russischen Gebiet Krasnodar auf Grund gelaufen. Der Ölteppich treibt zwischen der russischen Küste und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim nahe der dortigen Brücke.
Greenpeace in der Ukraine befürchtet Umweltschäden
Der Vorfall ereignete sich demnach bei hohem Wellengang zwischen dem russischen Festland und der Krim. Die Meerenge von Kertsch verbindet das Schwarze Meer und das Asowsche Meer. Auf der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Krim wurde eine Sturmwarnung ausgegeben.
Das ukrainische Büro der Umweltorganisation Greenpeace warnte vor einer neuen Umweltkatastrophe. Die Organisation geht davon aus, dass das auslaufende Öl aufgrund der aktuellen Wetterbedingungen schwer einzudämmen ist. An Land gespült werde es die Küste verschmutzen und sehr schwer zu beseitigen sein, hiess es in der Mitteilung.
Vor allem müsse weiteres Auslaufen des Heizöls verhindert werden. Greenpeace erinnerte an eine Ölverschmutzung in der Region 2007, die schwere Folgen für die Umwelt hatte. Auch damals war ein russischer Tanker verunglückt. Viele russische Öltanker gelten als veraltet.