55 Prozent der jungen Frauen fühlen sich psychisch nicht gesund
Die CSS Gesundheitsstudie zeigt: Im dritten Jahr der Corona-Pandemie hat sich die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung markant verschlechtert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die CSS Gesundheitsstudie untersucht die gesellschaftliche Wahrnehmung von Gesundheit.
- Mehr als ein Drittel der Bevölkerung fühlt sich demnach nicht vollständig gesund.
- Auch die psychische Gesundheit hat sich seit Beginn der Pandemie verschlechtert.
Seit einigen Monaten ist die Corona-Pandemie grösstenteils aus den Schlagzeilen verschwunden. Für die Gesundheit der Schweizerinnen und Schweizer stellt sie allerdings nach wie vor eine erhebliche Belastung dar. Die CSS Gesundheitsstudie 2022 kommt denn auch zum Schluss: «Im dritten Jahr der Pandemie hat sich die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung markant verschlechtert.»
Die CSS Gesundheitsstudie wird seit März 2020 regelmässig durch das Forschungsinstitut Sotomo durchgeführt. Im Zentrum der Erhebung liegt die gesellschaftliche Wahrnehmung von Gesundheit und Krankheit. Insgesamt ist der Datensatz als Monitor der Pandemie zu verstehen. Er liefert wichtige Erkenntnisse über die Einflüsse, welche die Pandemie auf das physische und psychische Wohlbefinden der Allgemeinheit hatte.
Mehr als ein Drittel der Menschen fühlt sich nicht vollständig gesund
Bei der ersten Erhebung gaben 22 Prozent der Befragten an, dass sie «nicht vollständig gesund» oder sogar «krank» seien. Bei der zweiten Erhebung im Juni 2021 lag dieser Wert bereits bei 27 Prozent. Im Juni 2022 ist er gar auf 35 Prozent angestiegen. Somit fühlt sich mehr als ein Drittel der Menschen hierzulande nicht vollständig gesund.
Überdies fühlten sich 11 Prozent der Befragten wenigstens teilweise krank. Im Vergleich zur ersten Befragung stellt dieser Wert mehr als eine Verdoppelung dar. Die Gesundheitsstudie zeigt demnach eine «anhaltende und besorgniserregende Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustandes.»
Die Autoren der Studie begründen die Resultate mit der allmählichen Transformation der Pandemie. Sie habe sich von einem akuten und sichtbaren Ereignis zu einer «chronischen und schleichenden Belastung der Volksgesundheit» entwickelt.
Psychische Gesundheit hat sich ebenfalls verschlechtert
Insbesondere bei jungen Frauen (18 bis 30 Jahre) ist der psychische Gesundheitszustand besorgniserregend. 55 Prozent der Teilnehmerinnen gaben an, dass ihr psychisches Wohlergehen bestenfalls «durchzogen» sei.
Ähnliche Resultate zeigen sich auch bei jungen Männern: 44 Prozent beschreiben ihren psychischen Zustand als «durchzogen» oder schlechter. Junge Männer stellen überdies auch diejenige Gruppe dar, der es am häufigsten «schlecht» oder «oft nicht so gut» gehe.