Asylgesuche gehen im dritten Quartal um 24 Prozent zurück

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Bern,

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) stellt einen Rückgang von Asylsuchenden fest, der den neuen Tiefstand seit 2010 markiert.

Blick in und auf die Asylunterkünfte in der Kirche Rosenberg, aufgenommen am Donnerstag, 28. Januar 2016 in Winterthur.
Blick in und auf die Asylunterkünfte in der Kirche Rosenberg, aufgenommen am Donnerstag, 28. Januar 2016 in Winterthur. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut dem SEM hat die Zahl an Asylgesuchen einen neuen Tiefstand seit 2010 erreicht.
  • Im Dritten Quartal ist die Anzahl an Gesuchen um fast 24 Prozent gesunken.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben 11'484 Menschen hierzulande um Asyl ersucht. Das ist ein Rückgang von 17,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und der tiefste Wert seit 2010. Für das ganze Jahr rechnet der Bund mit 16'500 Asylgesuchen.

Diese Entwicklung sei darauf zurückzuführen, dass sich die Migration über das zentrale Mittelmeer stark reduziert habe, schreibt das Staatssekretariat für Migration (SEM) in einer Mitteilung von heute Dienstag. Gleichzeitig sei die Schweiz nicht ein primäres Zielland der Menschen, die auf diesem Weg nach Westeuropa gelangen. Diese Tendenz zeigt sich auch in den Zahlen des dritten Quartals. In diesem Zeitraum verzeichnete das SEM 3664 Asylgesuche, das sind 23,6 Prozent weniger als im dritten Quartal des Vorjahres.

Tausende Asylsuchende aus Afrika und Nahost

Das SEM erledigte im September 1749 Asylgesuche in erster Instanz. Dabei wurden 279 Entscheide auf Nichteintreten gefällt, 223 davon auf Basis des Dublin-Abkommens. 391 Menschen haben Asyl erhalten und 643 wurden vorläufig aufgenommen. Weiter hängig sind 13'484 Verfahren, 527 weniger als im August. Das wichtigste Herkunftsland von Asylsuchenden im September bleibt Eritrea mit 155 Gesuchen (-54). Es folgen die Türkei (113), Afghanistan (111), Syrien (107) und Iran (77).

Die Schweiz «kontrolliert» verlassen mussten im September gemäss SEM 496 Personen. Darunter befanden sich 161 Personen, die an einen anderen Dublin-Staat überstellt wurden. Von anderen Dublin-Staaten übernahm die Schweiz 96 Asylsuchende, die zuerst in der Schweiz registriert worden waren.

Fast 1300 syrische Flüchtlinge

Im September wurden im Rahmen des Resettlement-Programms des Uno-Hochkommissariats für Flüchtlinge 66 syrische Staatsangehörige angenommen. Damit liegt die Zahl der in der Schweiz aufgenommenen Syrerinnen und Syrer Ende September bei 1298 Personen.

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