Plastik

Auf Pazifik-Plastik-Insel leben Tiere – und vermehren sich

Etienne Sticher
Etienne Sticher

USA,

Auf einer Abfall-Insel leben Tiere und vermehren sich. So können sie sich in neuen Gebieten ansiedeln und dortige Arten bedrohen.

Meer
Die Verschmutzung der Meere ist für viele Arten ein Problem. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Plastik-Insel im Pazifik vermehren sich Tiere.
  • Da der Abfall umhergeschwemmt wird, können sie sich in neuen Gebieten ansiedeln.
  • Zudem konkurrieren sie mit Tieren, die im Meer leben, um Nahrung.

1,6 Millionen Quadratkilometer gross ist das «Great Pacific Garbage Patch» und damit rund 40-mal so gross wie die Schweiz. Der pazifische Müllstrudel besteht aus rund 79'000 Tonnen Abfall und treibt durch das Meer. Auf dem Plastik haben sich nun Tiere angesiedelt, Forscher sind besorgt.

Die Forscherin Linsey Haram untersuchte mit Kollegen die Faune des Müllstrudels und sammelten dafür 105 Plastikteile aus dem Pazifik. 95 Prozent davon enthielten Hinweise auf Leben. Auf 70,5 Prozent fanden sich gar Lebewesen, die in der Regel in Küstennähe und nicht auf dem offenen Meer leben. Die Studie darüber wurde im Fachmagazin «Nature Ecology & Evolution» publiziert.

Müll
Bei einer Müllsammelaktion wird Abfall aus dem Ozean entfernt. - keystone

Die meist wirbellosen Krustentiere nutzen den schwimmenden Müll aber nicht bloss zur Fortbewegung oder als kurzfristige Bleibe. Sie vermehren sich darauf auch, was zu ökologischen Problemen führen kann. Denn wenn man sich vermehren könne, könne man sich auch ausbreiten, erklärt Meeresmikrobiologin Linda Amaral-Zettler gegenüber «Scientific American».

So könnten die Arten in fremde Lebensräume eindringen. Denn der Plastik bleibe nicht unbedingt im Pazifik, er könne auch an Strände angeschwemmt werden. Und dort könnten die gebietsfremden Tiere Wurzeln schlagen.

Bereitet Ihnen die Plastik-Verschmutzung der Ozeane Sorgen?

Doch bereits auf dem offenen Meer treibend könnten sie zu Problemen führen. Die Forscherinnen vermuten, dass sie sich in die Nahrungsketten integrieren oder diese durcheinanderbringen. Die Arten aus Küstennähe könnten mit den auf dem Meer heimischen Arten um Nahrung konkurrieren.

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