Coronavirus: Delta breitet sich in nur einer Woche in 13 neuen Ländern aus
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Delta-Variante des Coronavirus inzwischen in 124 Ländern nachgewiesen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich laut der WHO immer schneller aus.
- Zwei Studien zeigen zudem eine erhöhte Viruslast und wie gefährlich die Mutation ist.
Die Delta-Variante des Coronavirus ist weiter stark auf dem Vormarsch. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde sie inzwischen in 124 Ländern nachgewiesen – das sind 13 mehr als noch eine Woche zuvor. Die WHO zitierte am Mittwoch aus zwei Studien zu der Delta-Variante, die zu Besorgnis erregenden Ergebnissen führten. Darunter eine aus China und eine aus Kanada. Beide Studien wurden bisher nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.
In China wurden demnach Menschen untersucht, die nach Kontakt mit einem Delta-Infizierten in Quarantäne waren. Dabei hat sich laut den Wissenschaftlern gezeigt, dass ein PCR-Test bei diesen Studienteilnehmern schon nach durchschnittlich vier statt wie bei früheren Varianten nach sechs Tagen ein positives Resultat angezeigt hatte.
Ausserdem wurde festgestellt, dass die Viruslast beim ersten Positiv-Test 1200-mal höher gewesen sei als bei ursprünglichen Varianten des Coronavirus. Die WHO dazu: «Das legt nahe, dass diese besorgniserregende Variante sich möglicherweise schneller vermehrt und in den frühen Stadien der Infektion ansteckender ist.»
Der kanadischen Studie zufolge waren bei einer Covid-19-Erkrankung mit der Delta-Variante auch die gesundheitlichen Risiken deutlich höher. Das Risiko für einen Spital-Aufenthalt ist etwa um 120 Prozent erhöht – Intensivpflege um etwa 287 Prozent. Das Sterberisiko lag demnach um etwa 137 Prozent höher.
Zahlen der weltweiten Fälle mit Coronavirus steigen wieder an
Die Zahl der weltweiten Infektionen mit dem Coronavirus ist in der Woche bis zum 18. Juli um zwölf Prozent auf rund 3,4 Millionen angestiegen. Die meisten Infektionen verzeichneten laut der WHO der Corona-Hotspot Indonesien (plus 44 Prozent) und Grossbritannien (plus 41 Prozent).
Laut den Experten gibt es vier Gründe für den Anstieg: Die hochansteckenden Virusvarianten, die Lockerungen der Massnahmen, mehr soziale Kontakte und eine hohe Anzahl Noch-Nicht-Geimpfter, da die Impfstoffe zwischen reichen und armen Ländern ungleich verteilt sind.
Gleich wie in der Vorwoche starben in der Woche bis zum 18. Juli insgesamt 57'000 Corona-Infizierte. Die WHO weist darauf hin, dass vielerorts weder Infektionen noch Todesfälle vollumfänglich gemeldet werden. In den letzten zwei Monaten waren die wöchentlichen Todesfälle zurückgegangen.