Coronavirus: Diese 5 Faktoren beeinflussen den Krankheitsverlauf
Zwei Experten glauben, fünf weitere Faktoren, die das Coronavirus begünstigen, entdeckt zu haben. Sie gehen damit weiter als Vorerkrankungen und das Alter.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Krankheitsverlauf beim Coronavirus variiert von Person zu Person.
- Daher ist auch kein einheitlicher Verlauf festzustellen.
- Insgesamt hängt alles von fünf unterschiedlichen Faktoren ab, sagen nun zwei Forscher.
Weltweit haben sich schon beinahe zwei Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Es wird immer klarer, welche Gruppen stärker von dem Coronavirus betroffen sind. Weiter auch, welche Symptome zu Bedenken führen sollten und wie die Krankheit verläuft.
Der Mikrobiologe Arturo Casadevall von der Bloomberg School of Public Health an der Johns Hopkins Universität und die Infektiologin Liise-anne Pirofski vom Albert Einstein College of Medicine in New York erklären auf dem Internetportal «Bloomberg», wieso sich das Coronavirus so unterschiedlich entwickelt.
Virendosis kann Coronavirus beeinflussen
Zu Beginn komme es darauf an, welche Dosis an Viren eine Person abbekomme, also wieviele infektiöse Erreger man aufnehme. Denn wenn sich diese Dosis eher gering hält, kann das menschliche Immunsystem sehr leicht damit fertig werden.
Je grösser die Virendosis, desto schwieriger, denn die Viren vermehren sich lawinenartig. Dann wird das Immunsystem überfordert und es kann zu schweren Krankheitsverläufen kommen.
Der zweite Punkt betreffe laut den beiden Forschern die Genetik der einzelnen Person. Viren docken sich im Normalfall an Proteine ihrer Wirtszellen an. Art und Anzahl dieser Eiweissstoffe variieren aber von Person zu Person und beeinflussen daher auch den Krankheitsverlauf.
Als dritte Variable gilt der Weg, über den ein Virus in den Körper eindringt. Denn eine Infektion durch das Einatmen virushaltiger Tröpfchen kann eine andere Immunantwort auslösen als eine, die durch Berührung des Gesichts erfolgt.
«Nasenschleimhaut und Lunge reagieren mit jeweils anderen Abwehrmassnahmen, sodass der Infektionspfad den Verlauf signifikant beeinflussen kann», so Casadevall und Pirofski.
Immunstatus kann durch frühere Infektionen verbessert werden
Eine weitere bestimmende Grösse ist der Immunstatus einer Person. Wenn sich jemand in der Vergangenheit schon mit einem ähnlichen Virus angesteckt hatte, kann der Körper eine schnellere Abwehr bilden.
«Hat das Immunsystem keine Erinnerung an einen infektiösen Erreger, kann es unfähig sein, rasch zu reagieren», schreiben Casadevall und Pirofski. «Dies hilft dem Eindringling, der Entdeckung zu entgehen und dadurch länger Schaden zu stiften.»
Fünftens kommt es auf die Ansteckungskraft der Krankheit an, so die beiden Experten. Diese kann selbst innerhalb eines einzigen Virenstamms sehr unterschiedlich ausfallen. Aus diesem Grund verläuft auch die Grippesaison in jedem Jahr anders und die schwerwiegenden Fälle variieren von Jahr zu Jahr.