Coronavirus: Jeder fünfte leidet an Spätfolgen

Noa Lara Mast
Noa Lara Mast

Zürich,

Gemäss einer Zürcher Studie werden die Spätfolgen des Coronavirus unterschätzt. 22 Prozent der Erkrankten leiden auch Monate danach noch unter Müdigkeit.

müde Frau Coronavirus
Müdigkeit und Abgeschlagenheit können Spätfolgen einer Erkrankung mit dem Coronavirus sein. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss einer Zürcher Studie sollen 22 Prozent der Covid-Erkrankten an Spätfolgen leiden.
  • Die häufigsten Symptome sind Erschöpfung und Müdigkeit.
  • Die Resultate decken sich bisher allerdings nicht mit Studien aus anderen Ländern.

Genaue Zahlen zur Häufigkeit vom «Post-Covid-Syndrom» oder anders gesagt von Sars-CoV-2-Spätfolgen bestehen kaum. Klar ist, dass sowohl Risiko-Patienten mit einem schweren Krankheitsverlauf als auch Jüngere mit einem ursprünglich milden Verlauf an Spätfolgen leiden.

Das Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich will nun Klarheit schaffen. Erste Resultate liegen vor – sie sollten allerdings zurückhaltend beurteilt werden. Da die Studie noch nicht abgeschlossen ist, wie die Medien der TX Group berichten.

77 Prozent sind vom Coronavirus vollständig genesen

Gemäss der Untersuchung sollen 77 Prozent von 105 Covid-19-Patienten nach sechs Monaten vollständig genesen sein. 22 Prozent geben an, dass sie noch nicht zur Normalität zurückgekehrt sind. Eine Person soll sich noch immer gleich schlecht und eine Andere soll sich noch schlechter fühlen als zum Krankheits-Beginn.

Post-Covid-Syndrom
Post-Covid-Müdigkeit kommt bei über 50 Prozent der Erkrankten vor. (Symbolbild) - Pixabay

Den Zürcher Forschern sei bewusst, dass sie damit einen deutlich höheren Anteil des «Post-Covid-Syndroms» aufweisen als andere Studien. Es sollen schlussendlich 800 Personen untersucht werden, die während der ersten Welle positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Häufige Symptome: Müdigkeit und Erschöpfung

Die 23 Personen, welche angaben, noch immer nicht komplett genesen zu sein, litten häufig an Müdigkeit und Erschöpfung. Andere gaben an, noch immer an Geschmacksverlust oder Gelenkschmerzen zu leiden. Die restlichen 13 Personen konnten keine Angaben zu den Symptomen machen.

«Die Beeinträchtigungen sind nicht bei allen Teilnehmern schwerwiegend». So zitieren die Zeitungen Tala Ballouz, welche die Studie an der Universität Zürich koordiniert.

Die Personen mit Spätfolgen seien älter (durchschnittlich 58 statt 43 Jahre) und häufiger hospitalisiert gewesen (35 statt 25 Prozent).

Andere Studien ergeben tiefere Häufigkeiten

Andere Studien zum Coronavirus zeigen geringere Resultate zu Spätfolgen. Autoren der University of Oxford gehen etwa davon aus, dass zehn bis zwanzig Prozent nach drei Wochen noch Symptome haben. Nach zwölf Wochen ist allerdings nur noch ein Prozent «deutlich krank».

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