Coronavirus: So effizient sind die Schnelltests von Roche
Das Wichtigste in Kürze
- Roche lanciere vor rund zwei Wochen einen Corona-Schnelltest.
- Die Nachfrage und das Interesse daran sind gross.
- Die Schnelltests sind ähnlich treffsicher wie die bewährten PCR-Tests.
Vor rund zwei Wochen hat der Pharmariese Roche einen Corona-Schnelltest auf den Markt gebracht. Gerade richtig, mag man denken. Denn die Fallzahlen in der Schweiz und in Europa steigen wieder an, die Positivitätsrate lag heute Mittwoch bei 7,1 Prozent.
Mit diesem Test erhalten Personen mit Verdacht auf das Coronavirus ihre Ergebnisse rascher als bisher. Der sogenannte SARS-CoV-2-Antigen-Schnelltest ist nun in Märkten erhältlich, die das CE-Zeichen akzeptieren.
Hierzu gehören Europa, wie auch die Schweiz. Es sei aber geplant, auch in den USA bei der Zulassungsbehörde FDA eine schnelle Zulassung (Emergency Use Authorisation) zu beantragen.
Der Test kommt laut Roche ohne Laborinfrastruktur aus und habe eine hohe Zuverlässigkeit. Getestete Personen sollen innert 15 Minuten erfahren, ob sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben.
Schnelltests in der Schweiz wegen Coronavirus hoch im Kurs
Karsten Kleine, Mediensprecher bei Roche, bestätigt gegenüber Nau.ch eine hohe Nachfrage nach den Schnelltests. Auch das Interesse sei sehr gross gewesen. «Daten zur Anzahl der durchgeführten Schnelltests können wir nicht bereitstellen», sagt Kleine hingegen.
Ganz ohne ärztliche Assistenz kommt man bei einem Covid-Verdacht aber trotzdem nicht aus. Denn: «Die Tests müssen durch medizinisches Fachpersonal in Praxen und Krankenhäusern durchgeführt werden.»
Besonders profitieren von einem raschen Resultat könnten etwa Risikopersonen oder Corona-Fälle, bei denen viele weitere Personen involviert sind sowie Gesundheitsfachkräfte.
Kleine zählt weiter auf: «Er eignet er sich auch besonders für den Einsatz in Regionen, die über keinen guten Zugang zu PCR-Tests verfügen.»
Falsch-positive Ergebnisse sind «sehr unwahrscheinlich»
Ein Haken an den Tests könnten die falsch-positiven Ergebnisse sein. Denn ein falsch-positives Ergebnis würde darin resultieren, dass sich die Person für immun hält, obwohl sie es gar nicht ist.
Die Frage nach falschen Ergebnissen, ob positiv oder negativ, wird von Kleine schnell dementiert. «Die Spezifität des Tests liegt nach unseren Studien bei 99,68 Prozent und die Sensitivität bei 96,52 Prozent.» Es seien 426 Proben in unabhängigen Studienzentren getestet worden, so Kleine.
Daher sei ein falsch-positives Ergebnis bei 0,32 Prozent «sehr unwahrscheinlich». Im Gegensatz dazu könne ein falsch-negatives Ergebnis bei rund drei Prozent der Proben auftreten.
Im Vergleich: Die gängigen PCR-Tests werden von den Herstellern mit einer Sensitivität, sowie Spezifität von 100 Prozent beworben. Ein Ringversuch der Charité Berlin zeigte jedoch, dass die Sensitivität zwischen 98,8 und 99,7 Prozent liegt, die Spezifität bei rund 98,6 Prozent.