Deutsch-französische Sonde liefert Daten zu Entstehung von Asteroiden
Das Wichtigste in Kürze
- Mascot-Bilder von Ryugu zeigen unterschiedliches Gestein auf Oberfläche.
Wie das Wissenschaftsmagazin «Science» in seiner neuen Ausgabe berichtet, übermittelte der kleine Roboter Mascot neben Temperaturdaten und anderen Messwerten auch eine Serie von Aufnahmen von der Oberfläche des Asteroiden Ryugu. Die Bilder deuten demnach darauf hin, dass der Himmelskörper durch eine Kollision entstanden ist.
Von der Erforschung des Asteroiden mit einem Durchmesser von etwa 900 Metern erhoffen sich die Wissenschaftler letztlich Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems und womöglich auch über den Ursprung des Lebens auf der Erde.
Mascot war im vergangenen Oktober von der japanischen Raumsonde «Hayabusa 2» auf Ryugu abgeworfen worden. Der Roboter von der Grösse einer Schuhschachtel war dort 17 Stunden im Einsatz, dann war seine Batterie leer. Die von Mascot gelieferten Daten und Aufnahmen wurden seither ausgewertet.
Der wissenschaftliche Leiter der Mascot-Mission, Ralf Jaumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Bilder wiesen auf die Entstehung Ryugus durch «eine Art gewaltsamen Prozess» hin.
Zu sehen ist darauf, dass der Asteroid mit Gestein zweier unterschiedlicher Arten bedeckt ist. Entweder ist es dunkel und rau und hat eine bröcklige Oberfläche oder es ist hell und glatt. Dies lässt laut Jaumann darauf schliessen, dass Ryugu möglicherweise durch die Kollision zweier unterschiedlicher Himmelskörper entstand.
Die japanische Sonde «Hayabusa 2» war selber zwei Mal auf Ryugu gelandet, im vergangenen Februar und dann wieder im Juli. Bei ihrem jüngsten Kurzaufenthalt sammelte die Sonde Materialproben aus dem Inneren des Asteroiden, bevor sie sich auf die Heimreise zur Erde begab.
Die japanischen Wissenschaftler vermuten organische Stoffe und Wasser auf Ryugu. Sie erhoffen sich davon Aufschlüsse über die Beschaffenheit unseres Sonnensystems zur Zeit seiner Entstehung vor etwa 4,6 Milliarden Jahren.