Die Hornhaut an den Füssen hat viele Vorteile

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Forscher fanden heraus, dass die verdickte Hautschicht die Füsse schützt, ohne dass die Empfindlichkeit der Fusssohlen abnimmt.

Zehe
Die sogenannte Covid-Zehe ist ein eher unbekanntes Symptom. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hornhaut an den Füssen ist für den Körper vorteilhafter als gedacht.
  • Sie schützt die Füsse, ohne dass die Empfindlichkeit der Fusssohlen abnimmt.
  • Das fanden Forscher in eine Studie nun heraus.

Wer im Sommer barfuss läuft, merkt schnell, dass Hornhaut die Füsse schützt. Daher wird allgemein angenommen, dass die Füsse durch die verdickte Hautschicht weniger empfindlich auf Reize reagieren.

Ein Forscherteam um Nicholas Holowka von der Harvard University in Cambridge (USA) hat dies nun widerlegt. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin «Nature» veröffentlicht.

Die Forscher untersuchten die Füsse von 81 Kenianern und 22 Amerikanern. Manche trugen regelmässig Schuhe und manche gingen, nach eigener Aussage, immer barfuss. Wie angenommen, hatten die Menschen, die barfuss gehen, eine um etwa dreissig Prozent dickere und härtere Hornhautschicht unter den Füssen. Dies wirkte sich allerdings nicht auf die Empfindlichkeit der Fusssohlen aus.

Hornhaut
Die Sensibilität der Füsse eines Mannes wird gemessen. - dpa

Die Wissenschaftler berührten die Sohlen der Teilnehmer mit einem Vibrationsgerät. Dabei zeigte sich, dass alle den Reiz gleich stark spürten. Die Autoren gehen davon aus, dass die Empfindlichkeit der Nervenenden in den Füssen durch die verdickte Hautschicht nicht beeinträchtigt wird.

Schuhsohlen verändern das Gehen

In weiteren Tests untersuchten die Forscher die Auswirkungen von Hornhaut und Schuhsohlen auf das Gehen. Die Teilnehmer liefen dafür über eine Kraftmessplatte oder auf speziellen Laufbändern, die den Druck beim Auftreten messen.

Es zeigte sich, dass nur Schuhsohlen, nicht aber die Hornhaut, das Gehen änderten: je stärker der Schuh gepolstert war, desto stärker veränderte sich das Verhältnis der Kräfte, die auf den Fuss wirken. Die genauen Folgen müssten noch erforscht werden.

Die Wissenschaftler nehmen jedoch an, dass die Schuhe Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. So würde die Belastung auf Gelenke und das Skelett durch gepolsterte Schuhsohlen dauerhaft verändert. Dies könnte zu Krankheiten führen und dazu, dass Menschen eher stürzen. Sie empfehlen daher, dass gerade sturzgefährdete, ältere Menschen Schuhe mit dünnen und möglichst starren Sohlen tragen sollten.

Barfuss laufen hat viele Vorteile

In einem «Nature»-Kommentar schreibt Kristiaan D'Août von der University Liverpool, barfuss laufen habe viele gesundheitlichen Vorteile. Es sei eine drängende Frage, welche Schuhe getragen werden. Die Sohlen müssten der Hornhaut nachempfunden und zudem möglichst steif sein.

Die Forscher der Studie weisen darauf hin, dass gepolsterte Schuhsohlen erst mit der industriellen Revolution für die Allgemeinheit erschwinglich wurden. Und der Körper bis dahin mit der eigenen Hornhaut auf natürliche Weise für einen bequemeren Gang sorgte. Schuhe haben, wie viele Erfindungen, zwar Vorteile wie Schutz und Komfort, aber eben auch Nachteile, schliessen die Forscher.

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