Dinosaurier lebten früher auf der Nordhalbkugel als gedacht

Keystone-SDA
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USA,

Dinosaurier lebten wohl viel früher in der Nordhalbkugel, als man bisher dachte. Neue Fossilienfunde zeigen mehr über die Geschichte der Riesen.

Paläontologe
Ein Paläontologe bei der Arbeit. (Symbolbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Existenz von Dinosauriern auf der Nordhalbkugel datiert weiter zurück als angenommen.
  • Darauf weisen neue Fossilienfunde der Dinosaurierart Ahvaytum bahndooiveche hin.
  • Diese Überreste sind rund 230 Millionen Jahre alt.

Dinosaurier besiedelten die Nordhalbkugel wohl schon weitaus früher, als bisher angenommen.

Neue Fossilienfunde werfen ein neues Licht auf die Geschichte der Urzeitgiganten. Darauf weisen rund 230 Millionen Jahre alte Überreste der Dinosaurierart Ahvaytum bahndooiveche und einer noch unbestimmten Spezies hin.

Die Fossilien sind fast so alt wie die ältesten Dinosaurierfunde auf südlichen Landmassen (etwa 233 Millionen Jahre). Dies berichtet ein Team um David Lovelace vom University of Wisconsin Geology Museum in Madison.

«Mit diesen Fossilien haben wir den ältesten äquatorialen Dinosaurier der Welt. Es ist auch der älteste Dinosaurier Nordamerikas», erklärte Lovelace in Bezug auf A. bahndooiveche.

Die bisherige Annahme sei, dass der Ursprung der Dinosaurier tief in der südlichen Hemisphäre liegt, erläutern die Forschenden. Damals bildeten alle Landmassen der Erde den Superkontinent Pangäa. Er begann vor etwa 200 Millionen Jahren, in einen nördlichen Kontinent (Laurasia) und einen südlichen Kontinent (Gondwana) auseinanderzubrechen.

Auf dem Gebiet des früheren Gondwana wurden eine Reihe von Fossilien früherer Dinosaurier gefunden. Dort gab es aber keine vergleichbar alten Funde aus niedrigen Breiten (rund um den Äquator) und Laurasia: Zwischen den ältesten gondwanischen Funden und den ältesten bekannten Dinosauriervorkommen in Laurasia lagen etwa 6 bis 10 Millionen Jahre.

Neue Fossilienfunde stellen alte Theorien infrage

Die Hypothese einer verzögerten Ausbreitung der Dinosaurier aus Gondwana in hohen Breitengraden wird nun infrage gestellt. Dies mit den rund 230 Millionen Jahre alten Funden.

Womöglich seien bislang schlichtweg zu wenig zeitlich entsprechende Schichten des früheren Laurasia gut untersucht worden. Demnach ginge die bisherige Hypothese auf eine Stichprobenverzerrung zurück.

Der Name Ahvaytum bahndooiveche stammt aus einer Schoschonensprache und bedeutet «vor langer Zeit» (Ahvaytum) und «Dinosaurier» (bahndooiveche). Er wurde in Zusammenarbeit mit der indigenen Bevölkerung ausgewählt.

Die Forscher bestimmten die neue Art anhand versteinerter Knochen: ein Sprungbein und ein Teil eines Oberschenkelknochens. Datenbankabgleiche ergaben, dass die Fossilien keiner bekannten Dinosaurierart zuzuordnen sind.

Die weitere Analyse erbrachte, dass A. bahndooiveche zu den Sauropodomorpha gehörte, eine der beiden Hauptgruppen der Echsenbeckendinosaurier (Saurischia), aus denen später die Vögel hervorgingen.

Ausserdem fanden die Wissenschaftler Beinknochen eines noch nicht genauer bestimmten Tiers aus der Gruppe der Vogellinien-Archosaurier. Und das in derselben Gesteinsformation, der Popo-Agie-Formation in Wyoming (USA).

Die Geheimnisse von Ahvaytum bahndooiveche

Über die Ernährung von A. bahndooiveche können die Forscher nichts sagen, weil keine Schädelknochen vorliegen. Vermutet wird, dass A. bahndooiveche wie seine nächsten Verwandten ein Allesfresser war.

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Das Auftauchen von A. bahndooiveche könnte den Forschern zufolge mit der karnischen Regenepisode, auch Raibl-Ereignis genannt, zusammenhängen.

Vor 232 bis 234 Millionen Jahren (im Zeitalter Karnium) regnete es sehr viel. Wodurch sich die Ökosysteme auf dem Land und im Meer stark veränderten.

Die Entwicklung der Dinosaurier aus Vorformen wird in neueren Studien mit diesem Ereignis in Verbindung gebracht.

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