Ein Satelliten-Netzwerk soll die Ozeane retten

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Grossbritannien,

Bei einem Naturdesaster werden Satelliten-Daten für optimale Hilfe kombiniert. Das soll nun zum Normalzustand werden – wegen der «Langzeit-Klimakatastrophe».

Ein Wettersatellit
Der Wettersatellit ADM-Aeolus der Europäischen Weltraumorganisation liefert Daten zu Feuchtigkeitsverteilung, Strömungs- und Windverhältnissen in der Erdatmosphäre. - ESA, S Corvaja

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ozeane schlucken CO2 und verlangsamen damit die Erderwärmung.
  • Der Klimawandel verändert die Weltmeere. Mit Satellitendaten kann das beurteilt werden.
  • Dazu müssten aber Daten vieler Satelliten kombiniert werden.

Die Weltmeere machen 70 Prozent der Erdoberfläche aus und haben einen zentralen Einfluss auf das globale Klima. Bis jetzt haben sie rund ein Drittel des Kohlenstoffdioxids (CO2) aufgenommen, das vom Menschen seit der industriellen Revolution verursacht wurde. Sie verlangsamen damit die Erderwärmung.

Doch der Klimawandel verändert wiederum die Ozeane. Die Erwärmung und die Versauerung der Meere führt dazu, dass sie weniger CO2 schlucken können.

Um diese Veränderungen zu verstehen und darauf reagieren zu können, sollen Satelliten eine entscheidende Rolle spielen. Dies schreibt ein internationales Team von Forschenden in einer Studie, die in der Fachzeitschrift Frontiers in Ecology and Environment veröffentlicht wurde.

Herausfinden, welche Gebiete bedroht sind

«Wir müssen möglichst präzise messen können, wie viel CO2 die Ozeane aufnehmen, um das Klima zu überwachen», sagt Studienautor Jamie Shutler von der Universität Exeter in England. «Denn wie viel vom Land aufgenommen wird, können wir nicht erfassen.»

Der Erhalt von Lebensraum sei ein weiterer wichtiger Grund, die Weltmeere zu überwachen. «So wissen wir, welche Lebensräume im Meer durch die veränderten Bedingungen bedroht sind und welche nicht», sagt Shutler. Nur mit diesem Wissen könne man angemessen reagieren.

Die Zeit ist günstig – denn bei den Satellitentechnologien ist eine Revolution im Gang. Bis vor rund zehn Jahren waren es vor allem einzelne, von Raumfahrtagenturen gestartete Satelliten mit kurzer Lebensdauer, die Klimadaten liefern konnten.

Doch seither hat sich einiges getan. Das Technologie-Unternehmen Planet Labs aus den USA zum Beispiel hat einen Schwarm von Mini-Satelliten in Toaster-Grösse ins All geschossen, die dank ihrer Anzahl viel mehr Daten liefern können als herkömmliche Satelliten. Auch Konzerne wie Google oder SpaceX von Elon Musk trumpfen mit innovativen Satelliten auf.

Ein Netzwerk für die Forschung

Um die Gesundheit der Ozeane zu erfassen und bessere Klimaprognosen machen zu können, schwebt Jamie Shutler und seinen Co-Autoren ein Netzwerk vor, bei dem Satelliten-Daten mit Informationen von Schiffen und Messstationen auf der Erde kombiniert würden. «Das wäre schon heute möglich», so Schutler. «Leider werden aber Daten von kommerziellen Satelliten nicht immer öffentlich zur Verfügung gestellt.»

Laut Shutler bietet die Internationale Charta für Weltraum und Naturkatastrophen eine mögliche Lösung. Die Übereinkunft von Raumfahrtagenturen und privaten Organisationen ermöglicht es, Satellitendaten bei Ereignissen wie Tsunamis zu Teilen und für Hilfsmassnahmen zur Verfügung zu stellen.

Die Studienautoren fordern, die Charta dahingehend zu ändern, dass dieser Datenaustausch permanent aktiviert wird – als Massnahme gegen die «menschgemachte Langzeit-Klimakatastrophe».

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Dieser Beitrag wurde verfasst von Roman Rey

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