Einsamkeit wirkt sich auf Gehirnstruktur aus
Forscher haben untersucht, wie sich Einsamkeit auf unser Gehirn auswirkt. Demnach sind die Hirnbereiche bei einsamen Menschen besser vernetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Kanadische Forscher untersuchten, wie sich Einsamkeit auf unser Gehirn auswirkt.
- Sie kamen zum Schluss, dass die Hirnbereiche bei einsamen Menschen besser vernetzt sind.
- Wie sich Einsamkeit auf Alzheimer auswirkt, wollen sie nun weiter untersuchen.
Zu Zeiten von Corona fühlen sich viele Menschen einsam. Dass Einsamkeit krank machen kann, ist bekannt. Wie wirkt sich das einsame Gefühl allerdings auf unser Gehirn aus? Dieser Frage ging der Forscher Nathan Spreng von der McGill University in Montreal nach.
Gemeinsam mit seinem Team wertete er Daten von über 40'000 Erwachsenen Menschen mittleren und älteren Alters aus. Dafür lagen ihnen MRT-Werte der Gehirne vor, wie in der Studie ersichtlich ist. Zudem gaben die Menschen an, ob sie sich einsam fühlen oder nicht.
Hirnbereiche bei einsamen Menschen besser vernetzt
Und tatsächlich konnten die Forscher einen Unterschied in den Gehirnen feststellen. Demnach waren die Hirnbereiche bei einsamen Menschen besser vernetzt und das Fornis wies ebenfalls Unterschiede auf. Dieses Fornis dient der Übermittlung von Signalen an das Netzwerk.
Dieses Hirnnetzwerk wird dann verwendet, wenn wir uns erinnern, uns Bilder vorstellen oder beim Tagträumen. Bei einsamen Menschen war dieses Netzwerk entsprechend besser erhalten gewesen.
«Diese Entdeckung spricht dafür, dass einsame Menschen sich häufiger soziale Interaktionen vorstellen oder sich an vergangene Ereignisse erinnern. Dies, um diese soziale Lücke zu füllen.» So der Biomedizin-Ingenieur Danilo Bzdok von der McGill University.
Wie kann Einsamkeit zu Alzheimer führen?
Einsamkeit begünstigt Alzheimer- und Demenzerkrankungen. Dementsprechend wollen die Forscher nun weitergehen und herausfinden, wie diese Effekte zusammenhängen.
Gemäss dem Forscherteam steht man noch am Anfang davon, zu verstehen was Einsamkeit in unserem Gehirn macht. Umso wichtiger sei es, zu lernen und zu verstehen, wie dringend man das gesellschaftliche Problem der Einsamkeit angehen muss.