Empa-Forscher entwickeln Wundverband, der Bakterien abtötet
Ein neuer Wundverband aus pflanzlicher Zellulose soll die Heilungschancen von mit Bakterien infizierten Wunden verbessern. Der mit Peptiden behandelte Verband tötet in Laborkulturen 99,99 Prozent der Keime ab, wie die Empa am Dienstag mitteilte.
Das Wichtigste in Kürze
- Dringen bei einer Infektion hartnäckige Keime in eine Wunde ein, heilt diese nicht wie erhofft und im schlimmsten Fall droht gar eine Blutvergiftung.
Ein neuer Wundverband aus pflanzlicher Zellulose soll die Heilungschancen von mit Bakterien infizierten Wunden verbessern. Der mit Peptiden behandelte Verband tötet in Laborkulturen 99,99 Prozent der Keime ab, wie die Empa am Dienstag mitteilte.
Dringen bei einer Infektion hartnäckige Keime in eine Wunde ein, heilt diese nicht wie erhofft und im schlimmsten Fall droht gar eine Blutvergiftung.
Um dem entgegenzuwirken, spann ein Team um die Empa-Forscherin Katharina Maniura ein Gewebe aus hauchdünnen Fasern aus Zellulose - dem Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden. Das Gewebe behandelten sie mit speziell entworfenen Eiweissbausteinen, sogenannten Peptiden, die antibakterielle Eigenschaften aufweisen.
Für menschliche Hautzellen erwies sich der Verband als gut verträglich, wie die Forschenden im Fachmagazin« Advanced Healthcare Materials» berichten. Anders für die Bakterien namens Staphylokokken, gegen die viele Antibiotika machtlos geworden sind: «In Bakterienkulturen wurden über 99.99 Prozent der Keime durch die Peptid-haltigen Membranen abgetötet», liess sich Maniura in der Mitteilung zitieren.
In einem nächsten Schritt möchten die Forschenden den Verband mit weiteren Funktionen ausstatten. Maniura nennt als eine Möglichkeit die kontrollierte Abgabe von medizinischen Wirkstoffen vom Verband an die Haut.